Der Afrika-Roman, der die moderne afrikanische Literatur begründete und die Weltliteratur prägte - endlich in neuer Übersetzung!
Chinua Achebe erzählt von Verrat und Rache, von Leidenschaften, die keine Ruhe finden, und von Sehnsüchten, die keine Zukunft haben. Okonkwo, stark und jähzornig, stösst sich an den strengen Stammesregeln und zerbricht an dem Regime der britischen Kolonialherren.
In seinem Meisterwerk beschreibt Achebe den Konflikt einer archaischen Kultur in einer Sprache, die rituell-sprichwörtlich, dokumentarisch und wunderbar poetisch ist: Mit diesem Roman erhielt der Kontinent eine Stimme.
Chinua Achebe erzählt von Verrat und Rache, von Leidenschaften, die keine Ruhe finden, und von Sehnsüchten, die keine Zukunft haben. Okonkwo, stark und jähzornig, stösst sich an den strengen Stammesregeln und zerbricht an dem Regime der britischen Kolonialherren.
In seinem Meisterwerk beschreibt Achebe den Konflikt einer archaischen Kultur in einer Sprache, die rituell-sprichwörtlich, dokumentarisch und wunderbar poetisch ist: Mit diesem Roman erhielt der Kontinent eine Stimme.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hans-Peter Kunisch kann sich gut vorstellen, dass dieser Roman des Nigerianers Chinua Achebe das deutsche Lesepublikum der fünfziger Jahre heillos überfordert hat. Doch dass es noch einmal fünfzig Jahre gedauert hat, bis jetzt endlich eine gute Übersetzung in gebundener Ausgabe erscheint, findet er aber doch etwas beschämend. Aber immerhin jetzt ist sie da, und Kunisch versichert, dass Achebe mit diesem Buch bereits das Niveau von Weltliteratur erreicht, auch wenn der Roman "nicht immer perfekt" austariert sei. Er erzählt darin die Geschichte seiner Großväter zur Zeit der afrikanischen Kolonialisierung am Ende des 19. Jahrhudnerts, und in der tragischen Hauptfigur Okonkwo, der - "roh und begabt, stolz und großmäulig" - seine drei Frauen schlecht behandelt und eher hilflos versucht, sich gegen die Kolonisatoren zu behaupten, erkennt Kunisch die "ungebärdige Repräsentationsfigur eines Afrikas im Übergang".
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.02.2015NEUE TASCHENBÜCHER
Keineswegs nur
ein Afrika-Roman
Okonkwo warf die Katze um. Dafür war er „weithin bekannt in den neun Dörfern“. Mit nur 18 Jahren bewies er sich im Ringkampf gegen Amalinze, die Katze genannt, und sicherte sich so eine angesehene Position in der Dorfgemeinschaft. 1958 erschien Chinua Achebes
„Afrika-Roman“, wie er auf dem Buchrücken dieser neuen Taschenbuchausgabe genannt wird. Achebe, der in Nigeria aufgewachsen ist, schrieb den Roman auf Englisch. Aus der Sprache der Igbo, denen seine Familie angehörte, ließ er übersetzte Sprichwörter und Fabeln in den Text einfließen: „Der Vogel Eneke sagt, seit die Menschen gelernt haben zu schießen, ohne ihr Ziel zu verfehlen, habe er gelernt zu fliegen, ohne sich niederzulassen.“ „Alles zerfällt“ einen afrikanischen Roman zu nennen, ist eine grobe Vereinfachung. Mit der Entscheidung, auf Englisch zu schreiben, stellte sich Achebe auch in eine europäische Literaturtradition. Denn „Alles zerfällt“ erzählt weniger von dem afrikanischen Kontinent als von der Hartherzigkeit seines Helden Okonkwo, den die Sucht nach Erfolg und Anerkennung antreibt. Ein großer Roman, der ohne Exotikbonus bestehen kann. NICOLAS FREUND
Chinua Achebe: Alles zerfällt. Aus dem Englischen von Uda Strätling. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2014. 224 Seiten, 9,99 Euro.
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Keineswegs nur
ein Afrika-Roman
Okonkwo warf die Katze um. Dafür war er „weithin bekannt in den neun Dörfern“. Mit nur 18 Jahren bewies er sich im Ringkampf gegen Amalinze, die Katze genannt, und sicherte sich so eine angesehene Position in der Dorfgemeinschaft. 1958 erschien Chinua Achebes
„Afrika-Roman“, wie er auf dem Buchrücken dieser neuen Taschenbuchausgabe genannt wird. Achebe, der in Nigeria aufgewachsen ist, schrieb den Roman auf Englisch. Aus der Sprache der Igbo, denen seine Familie angehörte, ließ er übersetzte Sprichwörter und Fabeln in den Text einfließen: „Der Vogel Eneke sagt, seit die Menschen gelernt haben zu schießen, ohne ihr Ziel zu verfehlen, habe er gelernt zu fliegen, ohne sich niederzulassen.“ „Alles zerfällt“ einen afrikanischen Roman zu nennen, ist eine grobe Vereinfachung. Mit der Entscheidung, auf Englisch zu schreiben, stellte sich Achebe auch in eine europäische Literaturtradition. Denn „Alles zerfällt“ erzählt weniger von dem afrikanischen Kontinent als von der Hartherzigkeit seines Helden Okonkwo, den die Sucht nach Erfolg und Anerkennung antreibt. Ein großer Roman, der ohne Exotikbonus bestehen kann. NICOLAS FREUND
Chinua Achebe: Alles zerfällt. Aus dem Englischen von Uda Strätling. S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 2014. 224 Seiten, 9,99 Euro.
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