Es ist die Absicht dieses Buches, das System der Ästhetik als kritischer Wertwissenschaft in seinen allgemeinen Umrissen zu entwerfen. Damit stellt sich der vorliegende Versuch von vornherein auf den Boden, den Kant der ästhetischen Wissenschaft bereitet hat. Kant vermochte dem ästhetischen Gebiete endgültig seine Selbständigkeit zu geben und seine Grenzen abzustecken, aber die wahre Bestimmung seines Inhaltes und seiner Bedeutung blieb er trotz einiger unschätzbarer Anregungen schuldig. Hier hat dann die grosse Bemühung der späteren deutschen Ästhetik von Schiller bis Hegel und F. Th. Vischer eingesetzt; aber freilich ging dabei die kritische Besonnenheit mehr und mehr verloren, und als nach dem Zusammenbruche des Hegelschen Systems grössere Vorsicht eintrat, da begann leider zugleich eine merkwürdige Anarchie des Denkens. Vischer selbst konnte, als er mit bewunderungswerter, männlicher Entsagung das System, das er mit so vieler Mühe gebaut hatte, umstiess, nicht mehr zu methodischer Klarheit kommen. Sehr vieles ist seither im einzelnen geleistet worden, der innere Zusammenhang der Wissenschaft aber droht verloren zu gehen. Unter diesen Umständen ist es wohl an der Zeit, sich an die Aufgabe zu erinnern, welche R. Haym vor bald 45 Jahren der Philosophie unserer Zeit stellte: "Es handelt sich darum, die dogmatische Metaphysik des letzten Systems ins Transzendentale umzuschreiben."
Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Das vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahr 1901.
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