Ist eine systematische Allgemeine Pädagogik heute überhaupt noch denkbar? Wie kann sie nach dem »Ende der großen Erzählungen« (Lyotard) noch formuliert werden? Welche Konsequenzen hat es dabei, die Herkunft der wissenschaftlichen Pädagogik nicht länger 'pfahlwurzelförmig', sondern vielmehr 'rhizomorph' zu modellieren und dadurch (Erziehungs-)Wissenschaften als komplexe Beziehungsgeflechte zu begreifen? Gehören nicht auch die Künste in solche relationalen Geflechte hinein und ist es somit nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig, eine »ästhetischen Darstellung der Welt als das Hauptgeschäft der Erziehung« (Herbart) auszuformulieren? Was heißt es in diesem Zusammenhang, eine Allgemeine Pädagogik konzeptionell korrelativ zu denken - vom »Erleben« (Hönigswald) und von der »Performanz« (Butler) her? Inwiefern wird hier insbesondere das 'Erleben von Musik' zum Paradigma einer Allgemeinen Pädagogik, die konzeptionell korrelativ gedacht ist? Wie kann dieser Gedanke schließlich schulpädagogisch/allgemeindidaktisch fruchtbar werden? Und was hat das noch mit den Debatten um die Herkunft der Duisburger Allgemeinen Pädagogik Wolfgang Fischers aus dem Neukantianismus zu tun?Mit der Theorietechnik der 'Korrelation' werden hier über das Moment des Erlebens musikalisch-künstlerischer Performances und ihrer theoretischen Reflexion innovative systematische Lösungen entwickelt, die uns die Duisburger Tradition in der und für die Gegenwart entsprechend poststrukturalistisch weiterdenken lässt. Es handelt sich bei der hiermit vorgelegten Monografie um eine theoriegenerierende allgemeinpädagogische Schrift, deren schulpädagogische Konsequenz in eine 'Schule als Korrelationslabor' weist.