Johannes von Kries (1853-1928) begann sein Studium der Medizin undPhysiologie mit bereits 16 Jahren in Halle bei dem Pathologen undPhysiologen Alfred Wilhelm Volkmann und setzte es bei Karl Ludwig inLeipzig fort, wo er 1875 promovierte. Nach dem Militärdienst arbeiteteKries seit 1876 in Berlin bei Hermann von Helmholtz, der zu einemwichtigen Ideengeber für seine Forschungen wurde. Kries ging nacheinem knappen Jahr zurück nach Leipzig, wo er sich in Physiologiehabilitierte und eine Assistentenstelle bei seinem ehemaligen LehrerLudwig antreten konnte. Im Jahre 1880 wurde Kries zum außerordentlichenProfessor für Physiologie an der Universität Freiburg berufen.Drei Jahre später wurde er zum ordentlichen Professor und gleichzeitigzum Direktor des physiologischen Instituts ernannt. Kries erhielt 1895,nach dem Tod Ludwigs, den Ruf nach Leipzig, entschied sich aber inFreiburg zu bleiben.Besonders auf dem Gebiet der Sinnespsychologie - und hier bei derFarbentheorie - hat sich der Wissenschaftler verdient gemacht. Dienach ihm entwickelte Kries-Zonentheorie, welche die Grundlagen derFarbwahrnehmung erklärt, entstand aus der Fusion der Helmholtz'schenDrei-Farben-Theorie und Ewald Herings Gegenfarbentheorie.