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Die Geschichte um das wertvolle Dahlienbild erreicht einen neuen Höhepunkt: Carlos zittert um die entführte María Moreno und bringt Allmen dazu, Dinge zu tun, die dieser sich nie hätte träumen lassen. Ein raffinierter Krimi voller Action und Spannung.

Produktbeschreibung
Die Geschichte um das wertvolle Dahlienbild erreicht einen neuen Höhepunkt: Carlos zittert um die entführte María Moreno und bringt Allmen dazu, Dinge zu tun, die dieser sich nie hätte träumen lassen. Ein raffinierter Krimi voller Action und Spannung.
Autorenporträt
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane - zuletzt erschien 'Elefant' - und 'Business Class'-Geschichten sowie seine 'Allmen'- Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Äußerst scharfzüngig bespricht ein gelangweilter Christopher Schmidt Martin Suters neuen Kriminalroman. Gähnend resümiert der Rezensent: Allmen, ein Kommissar, der keiner sein möchte, sondern sich viel lieber in seiner Bibliothek vor den Kamin setzen würde, ein Glas Sherry in der Hand und sich vor der Welt versteckend, ermittelt gegen eine Entführerbande. Eine Frau wurde entführt und die Bande fordert nun als Lösegeld das wertvolle Gemälde, das Allmen im letzten Suter Krimi wieder beschaffte. Allzu routiniert und selbstgefällig lese sich Suters Schreibe, viel zu wenig Neues oder Ungelesenes hätte die Story zu bieten, mokiert sich Schmidt. Von "Allmen und die verschwundene Maria" rät der Rezensent entschieden ab und stellt allen, die eventuell enttäuscht sein könnten als Ausgleich das Erscheinen eines neuen Roman des Schweizer Schriftstellers im Herbst in Aussicht. Lieber warten, schließt Schmidt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.07.2014

DIE KRIMI-KOLUMNE
Blumen des Dösens
Martin Suters neuer Fall für seinen Ermittler Allmen
Es gehört schon eine Portion Genre-Ironie dazu, ausgerechnet einen lebensuntüchtigen Eskapisten zur Ermittlerfigur eines Serien-Krimis zu machen, einen, der selbst auf der Flucht ist vor der Wirklichkeit, anstatt flüchtige Täter zu fassen, mehr Gejagter (seiner notorischen Geldnot) als Jäger, schon weil er viel zu gerne lange schläft, um Verbrecher zu fassen. Martin Suters Allmen ist mit seiner frisch gewachsten Barbour-Jacke und reitlehrerhaften Tweed-Kappe ein etwas aus der Zeit gefallener Dandy und melancholischer Bonvivant, einer, der sich voll und ganz mit dem Spruch identifiziert: „Eigentlich bin ich Künstler. Aber von etwas muss der Mensch ja leben.“ Und der sich, wenn es brenzlig wird, bei dem Gedanken ertappt: „Ich glaube, jetzt sollten wir wirklich das Problem an die Fachleute delegieren und ich mich in das sorglose Leben zurückziehen“, was heißt: in seiner Lieblingsbar am Sherry zu nippen „und das zu tun, was ihm so leicht keiner nachmachte: die Wirklichkeit zu verdrängen“.
  Dummerweise kommt ihm dabei immer wieder ein Auftrag dazwischen, und diesmal geht es nicht um Kunst-, sondern um Menschenraub. Zwar hängt das Dahlienbild, um das es in Allmens vorherigem Fall ging, wieder an Ort und Stelle, nämlich in der Suite der millionenschweren Industrieerbin, die sich in ein Luxushotel mit etwas angeschrammter Noblesse zurückgezogen hat, doch nun ist eine Frau entführt worden, und die Geiselnehmer fordern das wertvolle Gemälde als Lösegeld. „So hatte er sich den Beruf des Kunstinvestigators – seine momentane Lieblingsbezeichnung – nicht vorgestellt“, heißt es. „ The Art of Tracing Art war eine elegante Beschäftigung, bei der er sich in Kreisen des gehobenen Geschmacks mit Kavaliersdelikten im finanziellen High-End-Bereich zu beschäftigen gedachte. Da flossen weder Blut noch Tränen.“
  Gewiss hätte Allmen bald aufgehört, im Müll nach Hinweisen zu suchen, und sich mit einem guten Buch bei Kaminfeuer, leiser Musik und einem Glas Burgunder in seine Bibliothek zurückgezogen, handelte es sich bei der Entführten nicht um María, die Geliebte seines Assistenten Carlos – Allmen und Carlos sind so etwas wie eine zeitgemäße Variante von Phileas Fogg und seinem Diener Passepartout aus Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“. Und so ist es denn Carlos, der die Aufklärung vorantreibt, während die größte Gefahr, in die sich der zaudernde „Don John“ Allmen begeben muss, in einer erotischen Versuchung besteht. Dergleichen fällt eher in sein Charakterfach. Ins Fach der sophisticated comedy dagegen fällt das Spiel mit dem Quid pro quo von echten und falschen Bildern und Geiseln, das beginnt, als sich herausgestellt, dass das Dahlienbild beschädigt ist und der illegal eingereisten María die Abschiebung droht.
  Allerdings sind die Dahlien in Allmens aktuellem Fall Blumen des Dösens. Denn Martin Suter zeigt hier nicht mehr von seiner erzählerischen Voltigierkunst als die cognacschwenkende Lässigkeit des Routiniers, der literarische Swissness allzu tiefenentspannt interpretiert.
„Allmen und die verschwundene María“ ist ein behäbiger Krimi, für den einer wie Allmen gar nicht erst aufstehen würde. Trost für alle Suterianer: Im Herbst kommt ein neues Buch und die Verfilmung seines Romans „Der Koch“.
CHRISTOPHER SCHMIDT
Martin Suter: Allmen und die verschwundene María. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2014. 224 Seiten, 18,90 Euro, E-Book 16,99 Euro.
Menschen- statt Kunstraub
– das ist zu viel für „Don John“
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