Personenbezeichnungen gehören zu den wichtigsten Sprachmitteln zur Benennung von Handlungsträgern und Handlungsobjekten jeder Art. Im Wortschatz der DDR hatten sie als Mittel einer "allseitigen" Nomination für die "entwickelte sozialistische Persönlichkeit" einen besonderen Stellenwert. Ausgehend von 16 DDR-typischen Kommunikationsbereichen erarbeitet und beschreibt die Studie gestützt auf unterschiedliche Quellen rund 5300 Personenbezeichnungen aus dem öffentlichen Sprachgebrauch ("Bestarbeiter"), der Geheimsprache der Stasi ("Gesprächserkunder"), der Soldatensprache einschließlich der Wehrdienstverweigerer ("Baugüllen") und aus weiteren Bereichen. Die vielseitigen sprachwissenschaftlichen Untersuchungen, der breite Forschungsbericht, das umfangreiche Literaturverzeichnis dokumentieren 40 Jahre DDR-Sprachgeschichte mit neuen Sichtweisen aus der Nachwendezeit.
«Doch die vorgenommene Bestandsaufnahme von Personenbezeichnungen im Sprachgebrauch der DDR ist hier bestmöglich vorgenommen, und allein die riesige Wortsammlung, die Frank Hientzsch vorlegt, macht diese Untersuchung nicht nur zu einem Nachschlagewerk für Linguisten, sondern zu einem Standardwerk für die deutsche Sprachwissenschaft. (Silke Flegel, Deutschland Archiv)