Nicht die spektakulären kriegerischen Ereignisse jener Jahre mit ihren Blitzsiegen, Kesselschlachten und "geordneten Rückzügen" stehen im Mittelpunkt dieses Text-Bild-Bandes, sondern die kleinen Geschehnisse des Alltags in der "Ostmark". Seit Joseph Goebbels alle Medien unter sein Kommande gebracht hatte, war das Alltagsleben geprägt von "Jud Süß"- und Hans-Moser-Filmen, von Front-Sondermeldungen und dem "unpolitischen" Radio-Wunschkonzert. Mit all dem sollte die "Volksgemeinschaft" zu "höchster Leistungs- und Leidensbereitschaft" motiviert und ihr zugleich eine heile und heitere Welt vorgespielt werden. Führerkult und Dr.-Oetker-Pudding, Kunstausstellungen und "Kohlenklau" wurden schließlich von Zarah Leanders Lied abgelöst "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn". Es war der Abgesang für den nationalsozialistischen Alltag.