Wie sieht die Alltagsarbeit von Abgeordneten in den Sitzungswochen des Parlaments aus? Wie prägt dieses Alltagshandeln die Institution? Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in die bislang von der Politikwissenschaft vernachlässigte Alltagspraxis von Parlamentariern. Damit leistet es einen Beitrag zu zentralen Debatten der Parlamentarismusforschung, etwa über die Wirksamkeit von Regierungskontrolle oder über eine angebliche Entparlamentarisierung der Gesetzgebung. Für seine Untersuchung, die u. a. auf teilnehmenden Beobachtungen in den verschiedenen parlamentarischen Gremien beruht, entwickelt der Autor ein Konzept von Parlamentskultur, das an alltags- und wissenssoziologische Theorien anknüpft.