Wie sprach und schrieb man zwischen Fichtelberg und Kap Arkona? Gab es eine DDR-typische Sprachverwendung? Wie äußerte sich die "von oben" verordnete Devise "Sozialistisch arbeiten, lernen und leben " im beruflichen und privaten Alltag der Menschen in der DDR? Was hat kollektiver Arbeitsalltag mit der Alltagssprache zu tun?Brigadetagebücher gehören zum sprachhistorischen Nachlass der DDR. Zwar enthalten Brigadetagebücher keine spontanen Alltagstexte, aber sie können als ein Reservoir bewusst geformter alltagsnaher Einzeltexte angesehen werden. Brigadetagebücher sind Zeugnisse einer DDR-spezifischen Arbeitskultur und Alltagskommunikation. In diesen Büchern vermischt sich offizielle und nichtoffizielle Sprache der DDR: So genannte "Überzeugungstexte " zu politischen Ereignissen, Berichte über Betriebsfeiern und Ausflüge, über private Jubiläen, wie z.B. Silberhochzeit, Geburt oder Jugendweihe von Kindern der Kollektivmitglieder,... Brigadetagebücher spiegeln ein Stück davon wider, was die DDR war. Das Buch richtet sich an Sprachwissenschaftler, Historiker, Soziologen sowie alle, die sich für die Arbeits- und Lebenswelt und das Sprachverhalten in der DDR interessieren.