Thema dieses Buches sind die verschiedenen Deutungen, welche Vergils Aeneis in der Divina Commedia durch den Wanderer Dante, durch die personae des Jenseitsführers Virgilio und des Christen Stazio sowie durch den Dichter Dante finden. Im ersten Kapitel werden vor allem intertextuelle Beziehungen zwischen der Aeneis, dem Buch Exodus und der Commedia herausgearbeitet und unter dem Begriff der «Dreieckstypologie» zusammengefaßt. Im zweiten Kapitel wird gefragt, warum Dante Statius, den Dichter der Thebais, zu einem Christen gemacht hat. Bei der Beantwortung dieser Frage spielt die Etymologie eine zentrale Rolle, die im mittelalterlichen Accessus ein wichtiges Hilfsmittel war. Im dritten Kapitel wird untersucht, ob und inwiefern Dante sich in der Commedia der Zahlenkomposition bedient hat. Dabei wird sich zeigen, daß die zahlenmäßigen Übereinstimmungen zwischen der ersten Aeneis-Hälfte und der zweiten Cantica der Commedia alles andere als zufällig sind.
«Der Rezensent kann dem Autor...in jeder Hinsicht gratulieren: Die Arbeit von Heil ist sehr scharfsinnig und überzeugend und bringt völlig neue Einsichten. Sie zeugt von einer umfassenden Quellenkenntnis, zu der etwa auch handschriftliche Statius-'Accessus' gehören, aus denen...zitiert wird. Heils Dissertation ist nicht nur in ihrer Sprache sehr klar, sondern auch in ihrem gedanklichen Fortschritt gut verständlich, da sie Zusammenfassungen am Ende fast aller Kapitel und vieler Unterkapitel enthält sowie zu Beginn der Kapitel nochmals kurze Rückblicke, die verdeutlichen, wie sich das jeweils Folgende daran anschließt. [...] Bleibt zu hoffen, dass es auch im Ausland rezipiert wird.» (Joachim Leeker, Deutsches Dante Jahrbuch)