Die Zeit um 1900, das Frauenleben in der Schweiz und die Qual eines narzisstischen Ehemanns
Die Schweiz um die Jahrhundertwende, langsam wird man herangeführt in das Leben zu dieser Zeit, nimmt teil am Heranwachsen der hoffnungsfrohen jungen Alma und dann trifft sie auf ihren zukünftigen Mann.
Oswalds freundliche Art, sie nimmt die Menschen für ihn ein und auch Alma lässt sich von ihm blenden.…mehrDie Zeit um 1900, das Frauenleben in der Schweiz und die Qual eines narzisstischen Ehemanns
Die Schweiz um die Jahrhundertwende, langsam wird man herangeführt in das Leben zu dieser Zeit, nimmt teil am Heranwachsen der hoffnungsfrohen jungen Alma und dann trifft sie auf ihren zukünftigen Mann. Oswalds freundliche Art, sie nimmt die Menschen für ihn ein und auch Alma lässt sich von ihm blenden. Erst nach der Eheschließung, hinter verschlossenen Türen, zeigt er sein wahres Wesen, dass eines Narzissten, der es schafft, Alma mit dem Gefühl von Schuld zu überhäufen. Und sie lässt sich niederdrücken von seinem Tun. Selbst nach dem Tod zweier ihrer Kinder bekommt sie, statt Unterstützung und Trost, suggeriert, auch dafür verantwortlich zu sein. Und wo Worte nicht mehr reichen, Alma ganz klein zu machen, wird zugeschlagen. Doch letztendlich ist Alma eine starke Frau und schafft es, sich aus der psychischen Vergewaltigung ihrer Person zu lösen und die Ehe zu beenden. Das ist ihre Geschichte uns sie wird erzählt, viele Jahre später. Ihr Schicksal bleibt nicht ungehört. Denn Oswalds zweite Frau Zina, die sicherlich dasselbe erlebt und erlitten hat, die näheren Umstände zu ihrem Eheleben bleiben leider außen vor, sie erzählt Almas auch in ihrem Aufbäumen sehr beeindruckende Geschichte, nach langem Zögern, einer jungen Besucherin. Wir haben 1965 und auch hier erfolgt erst einmal Annäherung. Interesse an Bildern aus vergangenen Tagen und der früheren Zeit führt schließlich zu dieser Öffnung, so Persönliches und thematisch so Belastendes wiederzugeben.
Diese Geschichte, sie öffnet sich auch uns Lesern, mit all dem Leiden und dem Schmerz, den dieser narzisstische Mann, ohne jede Reflextion und eigene Reue, seiner Frau angetan hat und sie beeindruckt, wie es diese Frau in der damaligen Zeit letztendlich doch gemeistert hat, sich zu befreien.
Ein Buch, das dem Thema auf eine beeindruckende Weise Gehör verschafft und gerade auch, dass es dabei fast keine Rolle spielt, dass sich das Geschehen schon vor über 100 Jahren zugetragen hat, klingt nach. Denn wenn so etwas heute einer Frau passiert, ist es wohl kein bisschen anders.