Mit «Along the Road» lernen wir Aldous Huxley, den Autor der visionären Dystopie «Schöne neue Welt», von einer bisher kaum bekannten Seite kennen: als großen Reiseschriftsteller. Huxley führt uns durch das Europa der Zwanziger, eine Welt im Umbruch, in der eine neue Mobilität auf alte Formen des Reisens prallt. Auch Huxley erliegt dem Reiz der Geschwindigkeit, wenn er mit seinem 10-PS-Citroën in Oberitalien an kunstbeflissenen deutschen Wandervögeln vorbeirauscht. Zugleich folgen wir einem humorvollen Flaneur, der im Zugabteil dritter Klasse den Geschichten der Menschen lauscht, sich mit großer Lust am Unerwarteten am liebsten von völlig veralteten Reiseführern durch Amsterdam, Paris oder Rom leiten lässt und einfach eine grün getönte Brille aufsetzt, wenn es den Weiten Südfrankreichs mal etwas an Frische fehlt. Er sucht nach verborgenen Kulturschätzen, ist auf den Spuren Bruegels oder Botticellis, in Konzerten oder Theatern, beim Pferderennen in Siena und an den Küsten Italiens. Und zwischen Elba, lombardischen Renaissancestädten und der traumschönen Landschaft der Toskana entdeckt er eine verloren geglaubte Welt.
Eine sinnenfrohe Schule des Sehens, eine einzigartige Gebrauchsanweisung für Reisende.
Eine sinnenfrohe Schule des Sehens, eine einzigartige Gebrauchsanweisung für Reisende.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Der britische Autor Aldous Huxley (1894 bis 1963), berühmt für seinen Roman "Schöne neue Welt", war ein begeisterter Reisender. Dieses 1925 erstmals erschienene Buch erzählt von seinen ersten Reisen, erzählt Rezensentin Bettina Baltschev, die lernen muss, dass Reisen vor dem Massentourismus auch nicht immer ein Vergnügen war. Wie auch immer, Huxley erzählt nicht einfach, was ihm begegnet, er schweift gern ab, plaudert über Sonnenbrillen oder die Erkenntnisse aus seiner Lektüre der Encyclopædia Britannica. Baltschev liest das mit einigem Vergnügen, zumal Huxley auch recht prophetisch in die Zukunft des Reisens und der Funkttelefonie blickt. Auch das Nachwort des Übersetzers Willi Winkler hat sie mit Gewinn gelesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Zwischen Ernst und Witz changierend ... Amüsant, anregend, dieses charmante Buch über das Reisen. SWR Kultur