Mit dem Zug durch die Alpen - was heute eine Selbstverständlichkeit ist, erforderte einst Pionierarbeiten im Eisenbahnbau. Jede einzelne Alpenbahn - von der Semmeringbahn im Osten bis zur Tendabahn im Westen - gilt als technisches Meisterwerk. Dieser Bildband zeigt Züge in der wilden Natur der Alpen zwischen schroffem Hochgebirge, glitzernden Schweizer Gletschern und französischen Seealpen. Auf spektakulären Streckenführungen, schwindelerregend hohen Brücken und Viadukten treffen Technik und Geschichte auf die majestätische Bergwelt - eine einzigartige Kombination!
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.05.2022Bähnlein, die durch Berge tänzeln
Kann es eine Eisenbahnfahrt geben, die noch dramatischer ist als eine durch die Schweizer Alpen? Die Frage wird allein beim Blick auf eines der vielen doppelseitigen Wimmelbilder des opulenten Bildbands rhetorisch. Zwischen schroffen Felsen, gletscherblauer Reuss und den Haarnadelkurven einer Passstraße schuftet sich die Schöllenenbahn bergauf, ein leuchtendrotes Band vor majestätischer Gipfelkulisse, das bald von einem Tunnel verschluckt sein wird. Nein, mehr großes Hochgebirgseisenbahntheater ist in Europa kaum möglich! Aber es gibt ja in der Schweiz auch mehr spektakuläre Schienenstrecken in schwindelnder Höhe als in jedem anderen Alpenland. Wer einmal mit dem Bernina-Express über das Kreisviadukt von Brusio hinunter nach Italien getänzelt ist, wer einmal aus der Rhätischen Bahn den Blick vom Langwieser Viadukt sechzig Meter in die Tiefe strudeln ließ, wird dem zustimmen und sich nicht wundern, dass die meisten der vorgestellten Alpenbahnen in diesem Buch auf die Eidgenossenschaft entfallen. Erfreulicherweise kommen im Land des Glacier Express und der Simplon-Bahn auch eher unbekannte Bahnen zum Zug. Als da wäre die Centovalli-Bahn, die ein Bähnchen ist und in bescheidenen Höhen von maximal 549 Metern über angeblich hundert schroffe Täler und Schluchten durchs südliche Tessin schlingert. Höhe ist eben nicht alles - aber dann eben auch die Schweiz nicht, wie die Mittenwaldbahn von Bayern nach Tirol, die Arlbergbahn in Österreich, oder der Train de Pignes in der Hochprovence beweisen. Mit dem "Pinienzapfenzug" geht es vom hochprovenzalischen Städtchen Digne ins mondäne Nizza. Mag der höchste Punkt dieser Strecke auf nur gut tausend Metern liegen, die Streckenführung aus der Enge des von Felsen in die Zange genommenen Var-Tals ins gleißende Licht der Riviera lässt an betörenden Bergpanoramen und Eisenbahnzauber nichts zu wünschen übrig. Gleiches gilt für diesen großartigen Bildband. ksi
"Alpenbahnen" von Berthold Steinhilber (Fotos) und Eugen E. Hüsler (Text). Frederking & Thaler Verlag, München 2022. 320 Seiten, etwa 220 Abbildungen. Gebunden, 98 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kann es eine Eisenbahnfahrt geben, die noch dramatischer ist als eine durch die Schweizer Alpen? Die Frage wird allein beim Blick auf eines der vielen doppelseitigen Wimmelbilder des opulenten Bildbands rhetorisch. Zwischen schroffen Felsen, gletscherblauer Reuss und den Haarnadelkurven einer Passstraße schuftet sich die Schöllenenbahn bergauf, ein leuchtendrotes Band vor majestätischer Gipfelkulisse, das bald von einem Tunnel verschluckt sein wird. Nein, mehr großes Hochgebirgseisenbahntheater ist in Europa kaum möglich! Aber es gibt ja in der Schweiz auch mehr spektakuläre Schienenstrecken in schwindelnder Höhe als in jedem anderen Alpenland. Wer einmal mit dem Bernina-Express über das Kreisviadukt von Brusio hinunter nach Italien getänzelt ist, wer einmal aus der Rhätischen Bahn den Blick vom Langwieser Viadukt sechzig Meter in die Tiefe strudeln ließ, wird dem zustimmen und sich nicht wundern, dass die meisten der vorgestellten Alpenbahnen in diesem Buch auf die Eidgenossenschaft entfallen. Erfreulicherweise kommen im Land des Glacier Express und der Simplon-Bahn auch eher unbekannte Bahnen zum Zug. Als da wäre die Centovalli-Bahn, die ein Bähnchen ist und in bescheidenen Höhen von maximal 549 Metern über angeblich hundert schroffe Täler und Schluchten durchs südliche Tessin schlingert. Höhe ist eben nicht alles - aber dann eben auch die Schweiz nicht, wie die Mittenwaldbahn von Bayern nach Tirol, die Arlbergbahn in Österreich, oder der Train de Pignes in der Hochprovence beweisen. Mit dem "Pinienzapfenzug" geht es vom hochprovenzalischen Städtchen Digne ins mondäne Nizza. Mag der höchste Punkt dieser Strecke auf nur gut tausend Metern liegen, die Streckenführung aus der Enge des von Felsen in die Zange genommenen Var-Tals ins gleißende Licht der Riviera lässt an betörenden Bergpanoramen und Eisenbahnzauber nichts zu wünschen übrig. Gleiches gilt für diesen großartigen Bildband. ksi
"Alpenbahnen" von Berthold Steinhilber (Fotos) und Eugen E. Hüsler (Text). Frederking & Thaler Verlag, München 2022. 320 Seiten, etwa 220 Abbildungen. Gebunden, 98 Euro.
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"In dem großformatigen und schweren Werk finden sich alpine Wimmelbilder, in denen wir uns als Betrachtende auf die Suche nach den Zügen in den Bergpanoramen begeben und gleichzeitig auf unzählige Entdeckungs-reisen zwischen Ost- und Seealpen gehen - eine optisch opulente Hommage an alle Alpenbahnen." stern.de