Ehe die Gletscher verschwindenDie große Hommage an die hochalpine Welt aus Eis und FirnDas "ewige Eis", das unseren Alpen jahrhundertelang ihr unverwechselbares, erhabenes Gesicht gegeben hat, schmilzt in rasender Geschwindigkeit dahin. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die großen gleißenden Gletscherströme unter Gesteinsschutt ergraut und bald völlig verschwunden sind. Die Dynamik dieses Prozesses führt uns die vergängliche Schönheit der hochalpinen Welt in all ihrer Dramatik vor Augen. In einzigartigen Bildern und Texten das festzuhalten, was wir zu verlieren haben, ist Ziel dieses Buches. Denn das Ende der Gletscher kann niemanden kalt lassen - schon gar nicht, wenn man sein Leben derart mit dem alpinen Eis verbunden hat wie Bergfotograf Bernd Ritschel und Gletscherforscherin Andrea Fischer. So ist dieser aufwändige Bildband nicht nur eine wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahme, sondern vor allem auch eine faszinierende Hymne an die Größe und Schönheit des Hochgebirges und ein Fest für die Augen. Der Schwerpunkt dieses Bandes liegt in seiner Bildauswahl. In einzigartigen, teils großformatigen Ansichten werden alle hochalpinen Bergregionen der Ost- und Westalpen gleichermaßen berücksichtigt. Die Bildtexte lenken den Blick auf die geographischen und glaziologischen Besonderheiten. Ein praktischer Anhang ergänzt die große Gletscherschau: Mit kurzem Infoblock werden 25 Plätze (Aussichtspunkte, Lehrpfade, Hütten) vorgestellt, an denen auch Nicht-Bergsteiger Gletscher hautnah erleben können. In den Textbeiträgen widmet sich das Buch der Geschichte der Gletscher sowie der Dynamik der aktuellen Entwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Mensch im Gebirge: Was bedeuten die Gletscher für das Leben und Wirtschaften im Alpenraum? Was kommt auf uns zu, wenn das Eis geht? Und was erwartet Menschen heute, wenn sie sich ins hochalpine Eis wagen? Tipps: Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme und ein Fest für die AugenErstklassiges, aktuelles Bildmaterial alsErgebnis intensiver, aufwändiger RecherchenWissenschaftlich fundierte Texte, leicht verständlich und packend geschriebenMultivisionsshow und Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum, buchbar unter www.lightwalk.deAuszeichnungen:Wurde beim 5. Internationalen Wettbewerb "Die besten Publikationen zu den Bergen" (Krakau 2020) mit dem HAUPTPREIS des Vorsitzenden Vorstands der Krakauer Messen GmbH ausgezeichnet.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.04.2021NEUES REISEBUCH
Für den Tisch Um die Gletscher in den Alpen steht es schlecht. So hat etwa der Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins im vergangenen Jahr festgestellt, dass der Bärenkopfkees in der Glocknergruppe um fast 87 Meter kürzer geworden ist. Kaum weniger verlor der Ochsentaler Gletscher in der Silvretta. Seit 1850 ist dieses Abschmelzen weltweit zu beobachten - mal mehr, mal weniger schnell. Manchmal gewinnen Gletscher auch kurzzeitig an Masse. Aber der Trend geht Richtung Verschwinden. Was da verlorengeht, darüber berichten der Fotograf Bernd Ritschel und die renommierte Innsbrucker Gletscherforscherin Andrea Fischer in ihrem Buch "Alpengletscher".
Weite Firnflächen und steile Eiswände kennen die beiden Alpinisten noch aus eigenem Erleben, und weil sie viel in den Bergen unterwegs sind, wissen sie auch, wie stark und schnell sich die Welt des Hochgebirges verändert. "Die Alpengletscher, die noch vor 150 Jahren in die bewirtschafteten Gebiete vorrückten und mit Bittprozessionen zum Rückzug bewegt werden sollten, sind heute zum Symbol des vom Menschen verursachten Klimawandels geworden", heißt es in ihrem Vorwort zu der Bilderreise, die vom Großglockner im Osten über den Mont Blanc bis in die Dauphiné im Westen führt. Eine Hommage nennen sie ihr Buch deshalb im Untertitel: Erinnerung an die besseren Zeiten der Gletscher, von denen wir viele bald wohl nur mehr auf Fotografien bestaunen können.
Die Fotografien, die Ritschel von seinen zahlreichen Bergfahrten mitgebracht hat, sind angesichts der rasanten Veränderungen Momentaufnahmen, "Schnappschüsse des steten Wandels", wie der Fotograf das nennt. Und aus Andrea Fischers Texten sind wissenswerte Details zu erfahren. Etwa, dass Eis verformbar ist, wenn die Bewegung nur langsam genug vor sich geht; dass Schmelzwasser als eine Art Schmiermittel wirkt, durch das das Gletschereis schneller fließt (am Rand der Gletscher fließt es langsamer), und dass wegen der Veränderungen der Gletscher Bergtouren heute deutlich schwieriger und gefährlicher sind als noch in den 1990er Jahren, weil Steinlawinen von den hohen Moränen herabdonnern, Gletscherspalten sich nicht mehr richtig schließen und das Eis weit abgeschmolzener Gletscher einbricht. Oder dass von Schutt bedecktes Gletschereis für Jahrtausende konserviert bleibt.
Wer sich einen eigenen Eindruck von dem längst nicht mehr so ewigen Eis verschaffen will, sollte sich bald auf den Weg machen. Vielleicht auf einer der 25 Wanderungen, die die Autoren in einem Infoteil empfehlen. sgr.
"Alpengletscher. Eine Hommage" von Andrea Fischer und Bernd Ritschel. Tyrolia, 256 Seiten, 39 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für den Tisch Um die Gletscher in den Alpen steht es schlecht. So hat etwa der Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins im vergangenen Jahr festgestellt, dass der Bärenkopfkees in der Glocknergruppe um fast 87 Meter kürzer geworden ist. Kaum weniger verlor der Ochsentaler Gletscher in der Silvretta. Seit 1850 ist dieses Abschmelzen weltweit zu beobachten - mal mehr, mal weniger schnell. Manchmal gewinnen Gletscher auch kurzzeitig an Masse. Aber der Trend geht Richtung Verschwinden. Was da verlorengeht, darüber berichten der Fotograf Bernd Ritschel und die renommierte Innsbrucker Gletscherforscherin Andrea Fischer in ihrem Buch "Alpengletscher".
Weite Firnflächen und steile Eiswände kennen die beiden Alpinisten noch aus eigenem Erleben, und weil sie viel in den Bergen unterwegs sind, wissen sie auch, wie stark und schnell sich die Welt des Hochgebirges verändert. "Die Alpengletscher, die noch vor 150 Jahren in die bewirtschafteten Gebiete vorrückten und mit Bittprozessionen zum Rückzug bewegt werden sollten, sind heute zum Symbol des vom Menschen verursachten Klimawandels geworden", heißt es in ihrem Vorwort zu der Bilderreise, die vom Großglockner im Osten über den Mont Blanc bis in die Dauphiné im Westen führt. Eine Hommage nennen sie ihr Buch deshalb im Untertitel: Erinnerung an die besseren Zeiten der Gletscher, von denen wir viele bald wohl nur mehr auf Fotografien bestaunen können.
Die Fotografien, die Ritschel von seinen zahlreichen Bergfahrten mitgebracht hat, sind angesichts der rasanten Veränderungen Momentaufnahmen, "Schnappschüsse des steten Wandels", wie der Fotograf das nennt. Und aus Andrea Fischers Texten sind wissenswerte Details zu erfahren. Etwa, dass Eis verformbar ist, wenn die Bewegung nur langsam genug vor sich geht; dass Schmelzwasser als eine Art Schmiermittel wirkt, durch das das Gletschereis schneller fließt (am Rand der Gletscher fließt es langsamer), und dass wegen der Veränderungen der Gletscher Bergtouren heute deutlich schwieriger und gefährlicher sind als noch in den 1990er Jahren, weil Steinlawinen von den hohen Moränen herabdonnern, Gletscherspalten sich nicht mehr richtig schließen und das Eis weit abgeschmolzener Gletscher einbricht. Oder dass von Schutt bedecktes Gletschereis für Jahrtausende konserviert bleibt.
Wer sich einen eigenen Eindruck von dem längst nicht mehr so ewigen Eis verschaffen will, sollte sich bald auf den Weg machen. Vielleicht auf einer der 25 Wanderungen, die die Autoren in einem Infoteil empfehlen. sgr.
"Alpengletscher. Eine Hommage" von Andrea Fischer und Bernd Ritschel. Tyrolia, 256 Seiten, 39 Euro
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"Bildgewaltiger Abschied von den sterbenden Eisriesen" Die Presse "Ein eindrücklicher Band und ein erschütterndes Dokument eines Untergangs" Münchner Merkur "In einzigartigen Bildern und Texten das festzuhalten, was wir zu verlieren haben, ist Ziel dieses Buchs." Trekking Magazin Gemeinsam mit dem Fotografen Bernd Ritschel legt sie [die Glazologin Andrea Fischer] einen Bildband vor, der kein Abgesang auf die Gletscher, sondern eine vielschichtige Annäherung an die alpinen Eiswelten ist. ORF, Ö1