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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Am Anfang findet Rezensent Thomas Schaefer Kathy Pages Roman über den jungen Häftling Simon in einem englischen Männergefängnis 1988 in seiner Anlage (schwierige Kindheit des Protagonisten, Beschreibung der damaligen Zustände im Gefängnis) noch etwas formelhaft, findet dann aber schnell mehr als ein "sozialkritisches Fallbeispiel". Denn eindrücklich gelinge es der Autorin, Sympathien für den ambivalenten Protagonisten zu wecken, der einen großen Ehrgeiz entwickelt, sein Leben zu ändern, dabei aber auch Züge eines Manipulators trägt. Außerdem droht er, in den Machstrukturen des Gefängnisses selbst zum Opfer zu werden - generell findet Schaefer das Thema Macht spannend verarbeitet. Nur die Figur eines Mithäftlings, der sich einer Geschlechtsumwandlung vollzieht und für Simon zum Vorbild wird, hätte es als Selbstfindungsmetapher nicht gebraucht, findet der Kritiker.

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