Salzburg, in der Zwischenkriegszeit noch unterentwickelte Provinz, avancierte durch die Anwesenheit der US-Besatzungsmacht in der unmittelbaren Nachkriegszeit zum Inbegriff des "Goldenen Westens". Jenseits der erheblichen materiellen Hilfe vor allem für die Bevölkerung ihrer Besatzungszone in Salzburg und im südlichen Oberösterreich erfolgte vor allem über Salzburg die Expansion und schließlich auch der Siegeszug der amerikanischen Kultur. Der Fotoband enthält bisher unveröffentlichte Aufnahmen der US-Besatzungsmacht, die sich in den National Archives in Washington befinden und die über Anregung der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek vom Salzburger Landesarchiv im Frühjahr 2004 gesichtet wurden. Neben diesem vorwiegend militärischen Fotomaterial enthält der Band bisher unveröffentlichte Bilder des US-Offiziers Dominick Del Giudice aus den Beständen des Salzburger Museums Carolino Augusteum. In ihnen wird die Alltagskultur Salzburgs während der Besatzungszeit eindrucksvoll dokumentiert. Begleitpublikation zur Ausstellung "Salzburg 1945-1955" im Salzburger Museum Carolino Augusteum SMCA im Mai 2005
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2005Der kalte Widerschein der Wirklichkeit
Es war ein Symbol pathetischer Hilflosigkeit, als New York im Jahr eins nach seiner Katastrophe zum ersten Mal die Silhouette des zerstörten World Trade Centers mit Laserstrahlen nachmodellierte - viel größer als die Originale, zwei kalte, blaue Säulen im Nachthimmel, megalomanischer Trotz, Licht als Abglanz, als fahler Widerschein der Wirklichkeit (unsere Abbildung). Genau solche Brechungen sind die Lieblingsmotive des Fotografen Ralf Kaspers, der auf seinen großformatigen Aufnahmen die Welt zeigt, wie sie sich der Mensch erschaffen oder wie er sie zerstört hat - selten aber den Menschen selbst. Man blickt auf die Kulissen des Daseins, auf Häuserschluchten und Rinnsteinstilleben, ist erschreckt und gefesselt zugleich vom Januskopf der Zivilisation und sehnt sich nur nach einem: nach Wärme.
str.
"Ralf Kaspers - Fotografie", herausgegeben von der Galerie Ralf Kaspers (Fürstenwall 74, 40219 Düsseldorf, Tel.: 0211/397875, www.galerie-kaspers.de). Das Buch ist nicht im Handel erhältlich.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es war ein Symbol pathetischer Hilflosigkeit, als New York im Jahr eins nach seiner Katastrophe zum ersten Mal die Silhouette des zerstörten World Trade Centers mit Laserstrahlen nachmodellierte - viel größer als die Originale, zwei kalte, blaue Säulen im Nachthimmel, megalomanischer Trotz, Licht als Abglanz, als fahler Widerschein der Wirklichkeit (unsere Abbildung). Genau solche Brechungen sind die Lieblingsmotive des Fotografen Ralf Kaspers, der auf seinen großformatigen Aufnahmen die Welt zeigt, wie sie sich der Mensch erschaffen oder wie er sie zerstört hat - selten aber den Menschen selbst. Man blickt auf die Kulissen des Daseins, auf Häuserschluchten und Rinnsteinstilleben, ist erschreckt und gefesselt zugleich vom Januskopf der Zivilisation und sehnt sich nur nach einem: nach Wärme.
str.
"Ralf Kaspers - Fotografie", herausgegeben von der Galerie Ralf Kaspers (Fürstenwall 74, 40219 Düsseldorf, Tel.: 0211/397875, www.galerie-kaspers.de). Das Buch ist nicht im Handel erhältlich.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main