Bruno Preisendörfer lädt ein in eine Zeit, in der Tausende Kilometer Eisenbahnlinien und Strom- und Telegrafenleitungen verlegt, Fabriken gebaut wurden und sich die Bevölkerung vervielfacht hat. In der das Gefälle zwischen Reich und Arm enorm wuchs und alte Arbeits- und Familienstrukturen sowie Wertesysteme zerbrachen. In der ein neues Land entstand.
Wir spazieren durch die Wilhelmstraße und lernen Haus für Haus ihre Bewohner kennen, besuchen Cafés, Ateliers und Tanzpaläste genauso wie Fabriken, Amtsstuben und Hinterhöfe. Wir zuckeln mit der Bahn in 16 Stunden von Berlin nach Köln, erleben, wie die ersten sechs Mädchen zum Abitur zugelassen werden und wie mit Franziska Tiburtius die erste Ärztin eine Praxis aufmacht. Wir tafeln mit Fontane, gehen mit Ferdinand Lasalle zum Duell, mit Marx zur Arbeiterversammlung, mit Bismarck in den Krieg und mit dem Kaiser zur Krönung.
Wir spazieren durch die Wilhelmstraße und lernen Haus für Haus ihre Bewohner kennen, besuchen Cafés, Ateliers und Tanzpaläste genauso wie Fabriken, Amtsstuben und Hinterhöfe. Wir zuckeln mit der Bahn in 16 Stunden von Berlin nach Köln, erleben, wie die ersten sechs Mädchen zum Abitur zugelassen werden und wie mit Franziska Tiburtius die erste Ärztin eine Praxis aufmacht. Wir tafeln mit Fontane, gehen mit Ferdinand Lasalle zum Duell, mit Marx zur Arbeiterversammlung, mit Bismarck in den Krieg und mit dem Kaiser zur Krönung.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Gustav Seibt kennt die Debatten ums Kaiserreich zur Genüge, und seiner Ansicht nach leiden sie alle ein bisschen darunter, dass sie sich auf die Herrschaftsgeschichte oder politische Entscheidungsprozesse kaprizieren, ohne die Vielschichtigkeit von Politik und Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Als Gegengift kann er Bruno Preisendörfers Reise in die Bismarck-Zeit empfehlen, denn auch wenn der Berliner Autor nicht unbedingt die alleraktuellste Fachliteratur zurate gezogen hat, vermittelt er dem Kritiker doch ein sehr anschauliches Bild jener Zeit: Geschichte von unten. Wenn Preisendörfer über Arbeiterfragen und Wohnungsnot schreibt oder Frauenrechtlerinnen wie Hedwig Dohm zitiert, kommen dem Rezensenten die Menschen von damals wirklich nah.
© Perlentaucher Medien GmbH
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So wenig wie die früheren Bücher Goethe-, Luther- oder Bach-Biografien waren, ist dies eine Bismarck-Biografie, sondern eine Übersicht, in der auch Arbeiter, Frauen und Außenseiter zu Wort kommen ... und ganz beiläufig eines der am flüssigsten zu lesenden Bücher von Preisendörfer. Matthias Heine Die Welt 20211010
Rezensent Gustav Seibt kennt die Debatten ums Kaiserreich zur Genüge, und seiner Ansicht nach leiden sie alle ein bisschen darunter, dass sie sich auf die Herrschaftsgeschichte oder politische Entscheidungsprozesse kaprizieren, ohne die Vielschichtigkeit von Politik und Gesellschaft in den Blick zu nehmen. Als Gegengift kann er Bruno Preisendörfers Reise in die Bismarck-Zeit empfehlen, denn auch wenn der Berliner Autor nicht unbedingt die alleraktuellste Fachliteratur zurate gezogen hat, vermittelt er dem Kritiker doch ein sehr anschauliches Bild jener Zeit: Geschichte von unten. Wenn Preisendörfer über Arbeiterfragen und Wohnungsnot schreibt oder Frauenrechtlerinnen wie Hedwig Dohm zitiert, kommen dem Rezensenten die Menschen von damals wirklich nah.
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