'Der große Teil der Bevölkerung der tiefen Eifel schleicht umher mit eingewundenen Augen und hohlen Wangen, gelber, an den Knochen klebender Haut, unfähig zu Arbeit und Erwerb.' Der Satz stammt von Joseph Görres, einem Publizisten aus Koblenz, und beschreibt die Folgen der schrecklichen Hungersnot von 1816.Das Frühjahr war nass und schneereich, die Saat kam erst im April unter die Erde, und im verregneten Sommer vermoderte das Heu auf nassen Wiesen. Auf den schlammigen Äckern faulten Kartoffeln und Runkelrüben, Ende Oktober rupfte man verzweifelt die spärlichen Haferhalme aus dem ersten Schnee und fuhr sie mit dem Schlitten in die Scheunen. Brot und Getreide wurden unbezahlbar. Verzweifelte Dorfbewohner sammelten Wurzeln und Blätter, Wildkräuter und Schnecken, um sie mit wässerigen Kartoffeln zu Brei zu kochen. Zu allem Überfluss mussten die heimischen Hüttenwerke, die wichtigsten Arbeitgeber der Region, wegen Zollproblemen schließen. Fritz Koenn nimmt uns in seiner Erzählung mitauf eine Reise in die Vergangenheit, in eine Eifel, in der die Menschen um das nackte Überleben kämpfen und dennoch die Hoffnung nicht verlieren. Mit einem Vorwort von Manfred Lang und Federzeichnungen von Josef Neuburg.