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'Nur ein totes Tier ist ein gutes Tier', lautet die Devise des Sheriffs. Doch jetzt ist der Sheriff tot. Häschen sei Dank. Die anderen Tiere lassen ihr Häschen hochleben. Aber dann verbreitet sich die Nachricht, dass der Sheriff doch noch lebt und allen Tieren im Großen Wald seine fürchterliche Rache droht. Wer wird zu Häschen halten? Der gefeierte Held steht plötzlich alleine da. Niemand hat den Mut, das schmächtige Hasenkind zu verteidigen, nicht einmal seine eigenen Eltern. Schließlich hat der Sheriff ein Gewehr. Das Beste wäre, Häschen auszuliefern, damit der Sheriff seinen Zorn an ihm…mehr

Produktbeschreibung
'Nur ein totes Tier ist ein gutes Tier', lautet die Devise des Sheriffs. Doch jetzt ist der Sheriff tot. Häschen sei Dank. Die anderen Tiere lassen ihr Häschen hochleben. Aber dann verbreitet sich die Nachricht, dass der Sheriff doch noch lebt und allen Tieren im Großen Wald seine fürchterliche Rache droht. Wer wird zu Häschen halten?
Der gefeierte Held steht plötzlich alleine da. Niemand hat den Mut, das schmächtige Hasenkind zu verteidigen, nicht einmal seine eigenen Eltern. Schließlich hat der Sheriff ein Gewehr. Das Beste wäre, Häschen auszuliefern, damit der Sheriff seinen Zorn an ihm auslässt und die anderen heil davonkommen. So denken die meisten der erwachsenen Tiere. Nur Roswitha Wasserratte nicht, die Häschen Unterschlupf gewährt. Und Matze Bär, der verspricht, Häschen zu beschützen.
Matze sammelt eine Gruppe von Tierkindern um sich, die entschlossen ist, dem Sheriff den Weg in den Wald zu verbauen. Am Ende kommt dann alles ganz anders, und eine Handvoll einsamer Heldenfährt gemeinsam dem Sonnenaufgang entgegen.
Autorenporträt
Andrea Hensgen, geb. 1959, studierte Germanistik, Politologie und Soziologie und arbeitete als Dozentin für Literaturwissenschaft. Seit 1994 ist sie freie Schriftstellerin und hat mehrere Bücher veröffentlicht. Besonders ihr Buch Darf ich bleiben, wenn ich leise bin erfreut sich großer Beliebtheit. Andrea Hensgen lebt in Freiburg. Aljoscha Blau, geb. 1972 in Leningrad, lebt seit 1990 in Deutschland. Er hat Kinder- und Jugendbuchillustration und Grafik studiert und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem BoRagazzi Award, dem Troisdorfer Bilderbuchpreis und bereits zweimal mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.11.2009

LIES DOCH MAL

Entscheidung: "Ich habe den Sheriff erschossen!", sagt Häschen laut und kippt seinen ersten Schnaps in der Kneipe "Zum Hirschen". Da sind erst einmal alle Tiere begeistert, denn der Sheriff war ein ganz gemeiner Kerl, der schon viele Tiere des Waldes ohne Not erschossen hat. Aber dann stellt sich heraus, dass er sich noch in die Stadt schleppen konnte und jetzt wahrscheinlich Rache an den Tieren nehmen will. Deshalb wollen die erwachsenen Tiere das Häschen an ihn ausliefern. Sogar seine Eltern, die noch viele andere Hasenkinder haben, sind einverstanden. Aber das lassen sich Häschens Geschwister und die anderen Tierkinder nicht gefallen.

Diese Buch zwingt dazu, sich auf eine Seite zu stellen: Mut oder Feigheit, Abenteuer oder Sicherheit, Freiheit oder Unterdrückung. Ein tolles Buch, in dem es auch um die Freundschaft geht.

steff.

Andrea Hensgen: "Als Häschen den Sheriff erschoss". Jacoby & Stuart. 12,95 Euro, 149 Seiten. Ab 9 Jahre

Schicksal: Von einem auf den anderen Tag muss Marguerite Hansen, Tochter eines Hamburger Konsuls, plötzlich Kartoffeln schälen, Töpfe schrubben und Bier an stinkende Männer ausschenken. Ihre Eltern sind gestorben, und nun lebt sie bei ihrem Onkel, der zusammen mit seiner Frau eine Kneipe im Hafenviertel betreibt. Aber warum hat der reiche und angesehene Konsul seiner Tochter kein Erbe hinterlassen? Und warum wohnt jetzt Senator Poggenpohl in ihrem schönen Haus? Marguerite muss noch einiges durchmachen, bevor sie die Wahrheit herausfindet. Dabei lernt sie die arbeitsame Welt der einfachen Leute kennen, erfährt Hass und Neid, aber auch Güte und Freundlichkeit. Sie gibt nicht auf und gewinnt einen Freund, der ihr einmal sogar das Leben rettet.

Ein herrlich spannender Schmöker für lange Winterabende.

steff.

Nina Schindler: "Das Cape aus rotem Samt".

Fischer Schatzinsel. 8,95 Euro, 302 Seiten. Ab 12 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2009

Aufstand der Allerkleinsten
Als Tierkinder den Alten zeigten, was Zivilcourage bedeutet
Die meisten Kinder, wenn sie aus dem Stadium des Ich-Ich-Ich herausgewachsen sind, wissen ziemlich genau, was man anderen Menschen antun darf. Sie spüren, was gut und was böse ist, was Teilen bedeutet, Schutz und Vertrauen. Wenn alles gut geht, lernen sie es von ihren Eltern, später von Freunden. Umso schlimmer ist es, wenn dieses Vertrauen, diese Grundlagen der Moral genau von denen verraten werden, die doch eigentlich die starken Vorbilder sein müssten. Eltern sind aber auch nur Menschen.
In Andrea Hensgens Fabel vom Häschen, das den Sheriff erschoss, erleben die Tierkinder genau das: Ihr Vertrauen in den Schutz und die Rechtmäßigkeit des elterlichen Handelns wird verraten. Denn die wollen ein kleines Hasenkind ausliefern an den größten Feind ihrer Waldgesellschaft, an den Menschen-Sheriff und seine Kumpane – das kleine Häschen hat ihn offenbar angeschossen, nun fürchten die Tiere seine Rache. Die erwachsenen Tiere tun das nicht, weil sie böse sind, sondern um ihre Familien und ihre Welt zu schützen. Solche Überlegungen sind keinem fremd, es ist ein klassisches moralisches Dilemma: Wenn man einen opfern müsste, um alle zu retten, ist das moralisch zu rechtfertigen?
Darauf aber gibt es nur eine richtige Antwort: Nein! Ein Damm wäre gebrochen, eine Grenze überschritten, und man weiß, welche Gesellschaften schließlich entstehen, wenn diese Grenzen einmal überschritten waren. Die kleinen Tiere erkennen den Fehler und verbünden sich mit Häschen, um ihn zu retten, trotz der Gefahr für ihr Leben. Zivilcourage nennt man das. Aber in dieser Fabel geht es um viel mehr. Es geht darum, das Fremde kennenzulernen und es kennenlernen zu wollen. Das müssen die Tierkinder und ihre Eltern. Eines der größten Tabus der Waldtiere ist es, sich mit einem Tier zu befreunden, das den Menschen dient. Und doch hat es ein alter Bär, Mentor und Beschützer der Kinder, getan. Er und sein Sohn schließlich stehen in ihrer Hilfe für die Kinder vor der Entscheidung, welche Freiheiten sie ihnen lassen können, ohne sie zu gefährden.
Dies ist eine wunderbare kleine Geschichte über Einsamkeit und Freundschaft, über Sehnsucht und Abenteuerlust. Erzählt in einer einfachen, bildreichen Sprache, die nicht anbiedernd kindlich daherkommt und von Aljoscha Blau witzig und treffend illustriert wurde. (ab 8 Jahre) PETRA STEINBERGER
Andrea Hensgen
Als Häschen den Sheriff erschoss
Mit Illustrationen von Aljoscha Blau. Jacoby & Stuart 2009. 150 Seiten.
12,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Mit viel Lob versieht Heinrich Wefing diese spannende Kindergeschichte über große Lebensfragen wie Feigheit und Verrat. Denn hier findet er höchst überzeugend die Frage verhandelt, wie man auf Gewalt reagieren kann oder soll. Auch schätzt er den freundlichen Plauderton, den die Autorin hier verwendet, um die auch politisch sehr aktuellen Fragen für Kinder aufzubereiten. Schön findet der Kritiker dabei besonders, dass man das alles auch einfach als Geschichte über Tiere im Wald lesen kann, die sich mit einem übermächtigen Feind auseinanderzusetzen haben.

© Perlentaucher Medien GmbH