Platten- und CD-Veröffentlichungen, Textbücher, Manuskripte in Schubladen von Freunden und Bekannten des Dichters: Salli Sallmann, der mit Gerulf Pannach (1948-1998) befreundet war und dessen Lieder selber oft vorgetragen hat, hat die Texte dieser Sammlung aus einer Vielzahl von Quellen und Fundorten zusammengetragen. Das Buch ermöglicht damit einen gründlichen Blick auf das lyrische Schaffen des 1977 aus der DDR ausgebürgerten Liedermachers, Renft-Texters und Dissidenten, der eine unter deutschen Dichtern seltene Gabe besaß: literarisch komplexe und komplizierte Sachverhalte und Gegenstände zu einer klaren, verständlichen und zugleich poetischen Sprache und zu kraftvollen Metaphern zu formen.Die erste Auflage dieses Buches erschien 1999 im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf. Seit gut fünfzehn Jahren vergriffen, ist es noch immer das einzige Werk zum dichterischen Schaffen Pannachs. Insofern ist die überarbeitete Neuauflage im Lukas Verlag mehr als ein Freundschafts- und Liebesdienst seiner Weggefährten Salli Sallmann und Christian Kuno Kunert (der darin mit eigenen Kommentaren vertreten ist), sondern das dringend gebotene Unterfangen, Gerulf Pannachs bedeutendes Werk vor dem Vergessen zu bewahren.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Jürgen Verdofsky sieht die Luft noch immer flimmern von den in diesem Band vereinten Songtexten des ostdeutschen "Rock-Poeten" Gerulf Pannach. Die Wortwunderwerke des Leipzigers konfrontieren ihn mit Westflucht-Fragen und Prager Frühling, Biermann und dem Blues in Rot. Die "expressive Lakonik" Pannachs, sein Witz und seine Eingängigkeit erstaunen Verdofsky ein ums andere Mal, etwa in den Texten für die Puhdys oder Veronika Fischer. Kuno Kunerts anekdotische Textbeiträge und die Diskografie von Bodo Strecke ergänzen jede Silbe, freut sich der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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