Als lebender Besen im Kamin ist eine Dokumentation über das Leben der Tessiner Kaminfegerkinder. Zeitzeugen und Betroffene sprechen mit Elisabeth Wenger über ihr Schicksal.Die 6-14 jährigen Kinder, aus armen Verhältnissen stammend, mussten noch bis 1950 in fremde Länder reisen, um dort als lebender Besen die Kamine zu reinigen. Ihre Eltern sahen in ihrer Armut keinen anderen Ausweg, als ihre Kinder zu verdingen. Die wenigen Franken, die sie dafür erhielten, linderten keine Not. Ein oder zwei Mäuler weniger am Tisch, waren entscheidend für das Überleben der Familie. Die "auserkorenen" schmächtigen Buben, kannten in der Fremde nur Hunger und Kälte, Spott und Einsamkeit. Sie schliefen in Hinterhöfen und unter Brücken. Ihre Bettdecke war der Russsack. Unter dem Druck der meist brutalen Padroni fristeten die kleinen Burschen ein elendes trauriges Dasein. Viele Kinder überlebten diese Torturen nicht.