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Religion wird in der öffentlichen Wahrnehmung gegenwärtig vor allem mit Fragen von Sexualität und Geschlecht in Verbindung gebracht: Kindesmissbrauch und Zölibat, "Ehrenmorde" und Burka-Verbot, Homosexualität und Verhütung, fundamentalistische Sexualnormen und feministische Religionskritik. Der Band rückt die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Geschlecht in eine weite historische Perspektive. Denn wohl jedes religiöse Sinnsystem enthält Aussagen über die Ordnung der Geschlechter. Die Rollen von Mann und Frau werden in religiösen Mythen verankert, durch liturgische Praktiken stets aufs…mehr

Produktbeschreibung
Religion wird in der öffentlichen Wahrnehmung gegenwärtig vor allem mit Fragen von Sexualität und Geschlecht in Verbindung gebracht: Kindesmissbrauch und Zölibat, "Ehrenmorde" und Burka-Verbot, Homosexualität und Verhütung, fundamentalistische Sexualnormen und feministische Religionskritik. Der Band rückt die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Geschlecht in eine weite historische Perspektive. Denn wohl jedes religiöse Sinnsystem enthält Aussagen über die Ordnung der Geschlechter. Die Rollen von Mann und Frau werden in religiösen Mythen verankert, durch liturgische Praktiken stets aufs Neue reproduziert und durch kirchliche Organisationsstrukturen auf Dauer gestellt. Wie hängen die religiös begründeten Geschlechternormen mit denen der gesellschaftlichen Umwelt zusammen? Wie geraten sie damit in Konflikt?Solchen Fragen geht der Band anhand verschiedener historischer und aktueller Beispiele nach. Er versammelt die Vorträge einer Ringvorlesung, die der Exzellenzcluster "Religion und Politik" an der Universität Münster veranstaltet hat. Zu Wort kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Geschichtswissenschaft, Theologie, Literatur- und Rechtswissenschaft, aus Christentum, Judentum und Islam.
Autorenporträt
Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, geboren 1955 in Bergisch Gladbach, studierte von 1974 bis 1980 Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Köln. 1985 Promotion und 1994 Habilitation an der Universität Köln. 1997 folgte ihre Berufung als C4-Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit am Historischen Seminar der WWU Münster. Von 2003 bis 2011 war sie Sprecherin des Sonderforschungsbereichs "Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme". Im Jahr 2005 erhielt sie den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 2007 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der École normale supérieure Lettres et Sciences humaines in Lyon verliehen, 2014 wurde sie mit dem Preis des Historischen Kollegs geehrt. Barbara Stollberg-Rilinger ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2012 ist sie Sprecherin des Exzellenzclusters "Religion und Politik" an der WWU Münster, seit 2003 Schriftleiterin der "Zeitschrift für

Historische Forschung"; seit 2006 Mitherausgeberin der Zeitschrift "Der Staat".