Eine junge Frau begibt sich auf die Spuren ihres verstorbenen Vaters, der ein geheimes zweites Leben geführt hat, von dem die Tochter nicht das Geringste wusste. Schreibend nähert sie sich diesem Fremden an und beleuchtet zugleich die dunklen Ecken der italienischen Geschichte.
Als ihr Vater stirbt, ist Marta Barone keine dreißig Jahre alt. Ihre Mutter findet eine Akte mit Dokumenten zu einem Prozess, in dem er angeklagt wurde, Mitglied einer linksradikalen Bewegung zu sein. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war: Wer war ihr Vater wirklich? Dieser fremde junge Mann, Leonardo, der immer auf der Seite der Besiegten stand, der Arzt aus der Arbeiterklasse, der dort kämpfte, wo es jemanden zu retten galt, und der als Mitglied einer linksextremen Gruppe zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde?
Warum hatte er nie mit ihr, seiner Tochter, darüber gesprochen? Zeugnisse, Erinnerungen und Enthüllungen fügen sich langsam zu dem zarten Porträt eines widersprüchlichen Menschen zusammen, der in einer aufwühlenden Zeit lebte. Dabei sind die Straßen Turins der Schauplatz des täglichen politischen Kampfes.
Marta Barones Roman ist der dringliche Versuch, zu verstehen: Wer waren diese militanten Kommunisten? Woran glaubten sie? Und was ist eine Generation später von ihrem Kampf geblieben? Dieses autofiktionale Debüt ist ein außergewöhnliches Zeitzeugnis und die bewegende Auseinandersetzung mit dem geheimen Leben des Vaters.
Als ihr Vater stirbt, ist Marta Barone keine dreißig Jahre alt. Ihre Mutter findet eine Akte mit Dokumenten zu einem Prozess, in dem er angeklagt wurde, Mitglied einer linksradikalen Bewegung zu sein. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war: Wer war ihr Vater wirklich? Dieser fremde junge Mann, Leonardo, der immer auf der Seite der Besiegten stand, der Arzt aus der Arbeiterklasse, der dort kämpfte, wo es jemanden zu retten galt, und der als Mitglied einer linksextremen Gruppe zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde?
Warum hatte er nie mit ihr, seiner Tochter, darüber gesprochen? Zeugnisse, Erinnerungen und Enthüllungen fügen sich langsam zu dem zarten Porträt eines widersprüchlichen Menschen zusammen, der in einer aufwühlenden Zeit lebte. Dabei sind die Straßen Turins der Schauplatz des täglichen politischen Kampfes.
Marta Barones Roman ist der dringliche Versuch, zu verstehen: Wer waren diese militanten Kommunisten? Woran glaubten sie? Und was ist eine Generation später von ihrem Kampf geblieben? Dieses autofiktionale Debüt ist ein außergewöhnliches Zeitzeugnis und die bewegende Auseinandersetzung mit dem geheimen Leben des Vaters.
»Marta Barone hat ihrem Vater mit diesem großartigen Buch ein nachdenkenswertes Denkmal gesetzt, und man möchte hoffen, dass diese Wurzeln weit hinein in die Zukunft reichen!« Gerhild Heyder Die Tagespost 20241017
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Maike Albath liest mit Marta Barones autobiografischer Vater-Recherche einen packenden wie anrührenden Roman, der zugleich auch "überraschendes Zeitbild" ist. Die wenigen Erinnerungen, die sie an ihren Vater hat, schildert Barone in eindringlichen Szenen, so Albath. Über diese Erinnerung, sowie Gespräche und das gewisshafte Studium von Akten und Unterlagen nähert sie sich langsam und behutsam diesem Menschen, den sie selbst kaum kannte und der, wie sich herausstellt, nicht nur idealistischer Arzt, sondern auch überzeugter Kommunist war. Zum Verhängnis wurde ihm schließlich seine Menschenliebe: 1982 wurde er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, vermutlich, weil er einem Terroristen ärztliche Hilfe geleistet hatte, lesen wir. Barone erzählt von dieser Annäherung in einer schlichten, "wohltemperierten Sprache" und nimmt mit der Lebensgeschichte ihres Vaters auch deren historischen Kontext in den Blick. So gelingt es der Autorin, die Stimmung, das Streben und Sehnen einer ganzen Generation zu transportieren, so die überraschte und berührte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH