Sie lesen hier aus den Lebenserinnerungen meines Vaters, Martin Böttcher, den Teil, der seine Erlebnisse während des 2. Weltkrieg umfasst. Auf Weisung Adolf Hitlers wurde u.a. sein Jahrgang nicht zur Wehrmacht eingezogen. Stattdessen mussten die 1909 geborenen ihre Wehrpflicht als Angehörige eines Polizeibataillons ableisten. Im 2. Weltkrieg wurde sein Bataillon u. a. in Warschau, in Norwegen, in Frankreich und in Jugoslawien als kämpfende Truppe eingesetzt. Dazwischen gab es immer wieder Dienst auf einem Berliner Polizeirevier. Der Krieg aus der Sicht eines einfachen Soldaten ist hier aufgeschrieben. Obwohl Polizeiwachtmeister kein Wehrmachtsrang war, wurde im Einsatz nicht unterschieden, wer geschossen hat und auf wen zurück geschossen wurde. Das Kriegsende führte meinen Vater zusammen mit seinen Kameraden weg aus dem Balkan in den Raum Oder/Neiße, Guben - Lieberose. Hier sollte die Rote Armee endgültig zum Stehen gebracht werden. Der Kessel von Halbe steht heute als Begriff für die Sinnlosigkeit dieses Versuches. Der Zufall spielte eine Rolle und es gelang meinem Vater und einigen seiner Kameraden, den Krieg in einem sicheren Abstand zur Front zu überleben.