Paul Veyne
Broschiertes Buch
Als unsere Welt christlich wurde (312 - 394)
Aufstieg einer Sekte zur Weltmacht
Übersetzung: Grässlin, Matthias
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Wie und warum wurde aus dem heidnischen römischen Reich ein christliches? Wie war es möglich, daß die Christen, eben noch blutig verfolgt und als Staatsfeinde gebrandmarkt, plötzlich, am 28. Oktober 312, den römischen Kaiser selbst in ihren Reihen begrüßen durften und danach innerhalb weniger Generationen das Christentum Staatsreligion wurde? Ein kluger, unterhaltsamer Essay über eine Revolution im 4. Jahrhundert, die aus einem vielfältig heidnischen Europa ein christliches machte.
Paul Veyne, geb. 1930, ist einer der angesehensten Althistoriker Frankreichs; er lehrt an der Université de Provence in Aix und ist seit 1975 Professor am Collège de France in Paris.
Produktdetails
- Beck'sche Reihe 1826
- Verlag: Beck
- Originaltitel: Quand notre monde est devenu chretien
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 222
- Erscheinungstermin: 16. Februar 2011
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 124mm x 18mm
- Gewicht: 218g
- ISBN-13: 9783406601286
- ISBN-10: 3406601286
- Artikelnr.: 27368101
Herstellerkennzeichnung
C.H. Beck
Wilhelmstrasse 9
80801 München
produktsicherheit@beck.de
Dies ist ein gut zu lesendes und lehrreiches Buch, welches im Fließtext mehr den Charakter eines Essays hat, aber dennoch mit einer Menge an informativen Fußnoten aufwartet.
Paul Veyne versucht gar nicht den Anschein zu erwecken neutral zu sein, denn seine Sympathie für das …
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Dies ist ein gut zu lesendes und lehrreiches Buch, welches im Fließtext mehr den Charakter eines Essays hat, aber dennoch mit einer Menge an informativen Fußnoten aufwartet.
Paul Veyne versucht gar nicht den Anschein zu erwecken neutral zu sein, denn seine Sympathie für das Christentum und Konstantin ist nicht zu verbergen. Dem Leser soltle das vorab klar sein. Mental voreingestellte Kirchenkritikaster werden mit diesem Buch nicht zurandekommen und irgendwas von 'Neutralität der Wissenschaft' vorbringen. Veyne vergleicht seine positive Bewertung des Christentums als ebenso wissenschaftlich gerechtfertigt wie die historische Bewertung der Renaissance als Höhe der Kunst.
Insgesamt: Sehr empfehlenswert, wenngleich Veyne sich das letzte Kapitel über den Monotheismus und Nichtmonotheismus des antiken Judentums während des Königszeit hätte ersparen können - das paßt nicht zum Thema und als ausgewiesener Experte hierüber zeigt sich Veyne nicht gerade.
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PAUL VEYNE`s aufschlußreiches, zugleich ärgerliches Buch "Als unsere Welt christlich wurde (312-394)" ist eine bekenntnisreiche, spekulationsüberladene Publikation, die den Durchbruch des Christentums als eine zugleich eschatologisch wie geschichtlich begründete …
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PAUL VEYNE`s aufschlußreiches, zugleich ärgerliches Buch "Als unsere Welt christlich wurde (312-394)" ist eine bekenntnisreiche, spekulationsüberladene Publikation, die den Durchbruch des Christentums als eine zugleich eschatologisch wie geschichtlich begründete Zwangsläufigkeit darstellt und Kaiser Konstantin zum „Präsidenten“ der christlichen Kirche hochmissioniert. Nun ist VEYNE nicht irgendjemand, sondern Professor am Pariser Collège de France, eine der Forschung und Lehre gewidmeten Institution mit höchstem wissenschaftlichem Prestige. Umso unverständlicher, was VEYNE dem Publikum zumutet. Schon die Überschrift irritiert, weil sie kurzerhand die buddhistisch, hinduistisch, jüdisch, islamisch gläubigen Erdteile in "unsere christliche Welt" integriert.
Und dann legt VEYNE „mit bangem Herzen“ richtig los: Konstantin sei ein "Retter der Menschheit", das Christentum ein "Meisterwerk", dessen „geistig-moralische Überlegenheit über das Heidentum erdrückend“ gewesen sei, die Heiden seien "im Irrtum befangen" gewesen, andere Religionen liefern "billige Erklärungen", Konstantin habe das Heidentum "entgiftet", die Kirche sei "das andere Meisterwerk" und Konstantin ein "hundertprozentig überzeugter Christ", der das "Heidentum als minderwertig einstuft". Die apodiktischen Urteile über Konstantins Glauben, das Heiden- und das Christentum verwundern ebenso (oder auch nicht mehr) wie die fehlende Bereitschaft, sich in die Problematik der Trinitätsformulierung und in den arianisch-trinitarischen Christenkonflikt des vierten Jahrhunderts einzuarbeiten. Weder legt VEYNE eine kritische Elle an Eusebius` Panegyrik an, noch setzt er sich mit der Symbolforschung auseinander, noch fragt VEYNE nach, wie Konstantins arianisch-ketzerische Taufe mit dem hohen Lied auf Konstantins edle christlicher Gesinnung vereinbar ist und warum Konstantin sich mit dem Sonnengott als Comes abbilden läßt, wenn dessen Religion "minderwertig" ist. Das blamable Buch aus dem Beck-Verlag, in dem die Zahl der Bekenntnisse in einem umgekehrten Verhältnis zur Argumentionsdichte steht, das im Titel beansprucht, die Entwicklung des Christentums „von einer Sekte zur Weltmacht“ bis 394 nachzuvollziehen und es schafft, Kaiser Theodosius (reg. 379-395), den eigentlichen Steigbügelhalter des Christentums, den Schöpfer der Staatskirche, nur am Rande zu erwähnen, ist trotz des exzellenten Rufes des Autors und trotz des umfangreichen Fußnoten-Apparates ein irritierendes, schein-wissenschaftliches, emphatisches Glaubensbekenntnis und dabei wollen wir es belassen.
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