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Bekannt geworden ist Arnold Stadler nicht erst durch den Georg-Büchner-Preis, der ihm vor allem wegen des lakonischen und ironischen Tons seiner Romane verliehen worden ist. Die erste nachdrückliche und prominente Empfehlung zu seinen Werken kam 1994 von Martin Walser. Durch Stadlers unverwechselbare Sprache, die Verknüpfung autobiografischer und historischer Perspektiven und den "Ernst" seines Humors wurde er zu einem der bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur. Das vorliegende Autorenbuch widmet sich Stadlers umfangreichem Werk. Es versammelt Originaltexte von Kollegen und…mehr

Produktbeschreibung
Bekannt geworden ist Arnold Stadler nicht erst durch den Georg-Büchner-Preis, der ihm vor allem wegen des lakonischen und ironischen Tons seiner Romane verliehen worden ist. Die erste nachdrückliche und prominente Empfehlung zu seinen Werken kam 1994 von Martin Walser. Durch Stadlers unverwechselbare Sprache, die Verknüpfung autobiografischer und historischer Perspektiven und den "Ernst" seines Humors wurde er zu einem der bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur. Das vorliegende Autorenbuch widmet sich Stadlers umfangreichem Werk. Es versammelt Originaltexte von Kollegen und Literaturwissenschaftlern, Reden, Gespräche, Einsprüche und Rezensionen.
Autorenporträt
Reinacher, PiaPia Reinacher, Zürich. Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Zürich und Poitiers, Dissertation über »Die Sprache der Kleider im literarischen Text« (1987). Literaturchefin des Zürcher Tagesanzeigers von 1992 - 2000. Seitdem freie Kritikerin bei der FAZ, Dozentin für Kritik und Kulturelle Medienarbeit am Advanced Study Centre der Universität Basel. Mitglied zahlreicher Literaturjury, u.a. des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs und des Deutschen Buchpreises.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.05.2009

Leidkultur

Privat glücklich sein, das mag man eine Leistung nennen. Aber öffentlich unglücklich sein, das ist Kunst. Schnell verkümmert in der Regel das allgemeine Interesse an der Malaise, wendet sich Lichterem zu, es sei denn, die Unmöglichkeit des Lebens wird so virtuos, so unerhört traurig wie krachkomisch vorgeführt, dass in dieser Aufwallung selbst schon wieder eine Möglichkeit des Lebens sich andeutet. Ein Meister dieser Kunst ist Arnold Stadler, der sein Publikum in Bann zu schlagen versteht mit so erbarmungslosen wie ironischen, am eigenen Leben Schwung holenden Geschichten von Tod, Schmerz und Abschied. Zuletzt hat er sich mit "Salvatore" die Passionsgeschichte auf den Leib geschrieben. Ein Materialienband zum Stadlerschen Werk benötigt keine Rechtfertigung, der vorliegende aber, von Pia Reinacher organisiert, verdient besonderes Lob: Er versammelt nicht nur in üblicher Manier Rezensionen, Interviews und Preisreden, die teils schon publiziert wurden, sondern fügt neun Originalbeiträge hinzu. Reinacher selbst widmet sich Stadlers früher autobiographischer Trilogie - "Ich war einmal", "Feuerland" und "Mein Hund, meine Sau, mein Leben" - und zeichnet den Übergang von der Rekonstruktion zur Dekonstruktion der Kindheit nach, die, so nun wiederum Rainer Moritz, in der wuchtigen Drastik des dritten Romans gipfele, wo das Leiden des Individuums als "Leiden an der Sprache" beschrieben werde. Dem steht der fromme Bildbeschwörer Stadler gegenüber, denn dieser, bemerkt Siegmund Kopitzki, "schreibt ausschließlich Hommagen". (Pia Reinacher [Hrsg.]: "Als wäre er ein anderer gewesen". Zum Werk von Arnold Stadler. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009. 384 S., br., 9,95 [Euro].) oju

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