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'Seine Abgebrühtheit hatte er so bewundert, als Sechzehnjähriger. Eines Tages jedoch, im Sommer nach dem Krieg, sieht er seinen Freund Elmar in heller Panik über den Hof rennen. Ein amerikanischer Schuss fällt, und Elmar bleibt liegen, eine verrenkte Gliederpuppe. Was war dem vorangegangen? Wie hätte man ihn schützen können? In seinem gewohnt coolen,poetischen Sound schildert Oliver Storz eine Freundschaft in einer Ausnahmezeit, einer Zeit der Anarchie: Die Väter waren abwesend oder hatten an Autorität verloren, Schule war Nebensache, Kirche und Partei galten nichts mehr. Zuhälterei und…mehr

Produktbeschreibung
'Seine Abgebrühtheit hatte er so bewundert, als Sechzehnjähriger. Eines Tages jedoch, im Sommer nach dem Krieg, sieht er seinen Freund Elmar in heller Panik über den Hof rennen. Ein amerikanischer Schuss fällt, und Elmar bleibt liegen, eine verrenkte Gliederpuppe. Was war dem vorangegangen? Wie hätte man ihn schützen können? In seinem gewohnt coolen,poetischen Sound schildert Oliver Storz eine Freundschaft in einer Ausnahmezeit, einer Zeit der Anarchie: Die Väter waren abwesend oder hatten an Autorität verloren, Schule war Nebensache, Kirche und Partei galten nichts mehr. Zuhälterei und Schmuggeln gehörten zum Tagesgeschäft, auch in den besseren Kreisen. Nun, sechzig Jahre später, ist Oliver Storz zurück im schwäbischen S., dem Ort seiner Jugend. Wo der Fluss immer noch sanft rauscht und das Fachwerk hübsch renoviert ist, holen ihn die Stimmen der Vergangenheit ein Das Romanfragment erscheint zusammen mit Oliver Storz schönsten Erzählungen aus dem Nachlass.
Mit einem Vorwort von Dominik Graf.
Autorenporträt
Oliver Storz, geboren 1929 in Mannheim, aufgewachsen in Schwäbisch Hall, war Feuilletonredakteur und Theaterkritiker bei der Stuttgarter Zeitung. Ab 1960 bei der Bavaria als Autor, Produzent, Dramaturg, seit 1976 freier Schriftsteller und Regisseur. Seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grimme-Preis
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Gern hätte Rezensent Christoph Schröder das unter dem Titel "Als wir Gangster waren" veröffentlichte, nachgelassene Romanfragment des im Juli 2011 verstorbenen Filmemachers Oliver Storz weitergelesen. Denn sowohl der Rückblick auf die End- und Wendezeit des Jahres 1945, als auch die vier weiteren nachgelassenen Erzählungen haben den Kritiker durch ihre gelungene Mischung aus "authentischer Jugendsprache und reflektierter Distanz" tief beeindruckt. Schröder liest eine Vielzahl oft pointenreicher Szenen, welche die Mentalität der Nachkriegs-Bundesrepublik treffend beschreiben. So begegnet ihm in einer Erzählung etwa die liebevoll gezeichnete Figur des Muschke, Reinigungskraft im städtischen Hallenbad, der seinen Job kündigt, nachdem durch die neue Kunststoffverkleidung der Schwimmbad-Kabinen das Entfernen von pornografischen Schmierereien unnötig geworden ist.

© Perlentaucher Medien GmbH