Als wir mit den Toten sprachen versammelt acht phantastische Kurzgeschichten sowie eine Novelle der argentinischen Autorin Mariana Enríquez. Sechs der ausgewählten Geschichten sind dem Band Los Peligros de Fumar en la Cama (Emecé, Buenos Aires 2010) entnommen, die Novelle Chicos que Vuelven (Arbeitstitel: Die Rückkehr der Verschwundenen) erschien 2010 im argentinischen Universitätsverlag Eduvim, zwei der in die deutsche Auswahl aufgenommenen Geschichten sind bislang unveröffentlicht.
Es sind moderne, mit Elementen der klassischen Gothic Novel durchwirkte Gruselgeschichten. In einer lockt ein Gespenst sein depressives Opfer in den Abgrund, in einer anderen werden einem jungen Pärchen ein verbotener Baggersee und eine Clique pubertierender Mädchen zum Verhängnis. In der Titelgeschichte beschwören fünf junge Mädchen die Geister der verschwundenen Opfer der Militärdiktatur, in einer weiteren sind es die Geister von Kindern, welche die Touristen aus der Fassung bringen...
Alle Geschichten spielen im Hier und Jetzt, verweisen auf die argentinische Realität, wie sich nach der Krise 2001 darstellt: Die Helden leben in einfachen Verhältnissen, am Rande der Megalopolis. Dabei bilden diese realen Bezüge den idealen Nährboden für das Grauen, welches Mariana Enríquez schnörkellos beiläufig entfaltet: Wie die einfachen, alltäglichen Dinge ihre routinierte Selbstverständlichkeit verlieren, eine unheimliche Färbung erfahren, wie die realen Hinter- und Untergründe plötzlich ins Wanken geraten und sich die Wahrnehmung der Protagonisten (und des Lesers) verschiebt - von einer unerträglichen Realität auf ihren schreckgeweiteten magischen Zerrspiegel, wie die Grenzen zwischen realem und surrealem Horror verschwimmen, bis der Alltag im Widerschein des Übersinnlichen böse erglänzt und das Harmlose einen teuflischen Touch erhält, ist das Besondere an Mariana Enríquez Erzählkunst.
Es sind moderne, mit Elementen der klassischen Gothic Novel durchwirkte Gruselgeschichten. In einer lockt ein Gespenst sein depressives Opfer in den Abgrund, in einer anderen werden einem jungen Pärchen ein verbotener Baggersee und eine Clique pubertierender Mädchen zum Verhängnis. In der Titelgeschichte beschwören fünf junge Mädchen die Geister der verschwundenen Opfer der Militärdiktatur, in einer weiteren sind es die Geister von Kindern, welche die Touristen aus der Fassung bringen...
Alle Geschichten spielen im Hier und Jetzt, verweisen auf die argentinische Realität, wie sich nach der Krise 2001 darstellt: Die Helden leben in einfachen Verhältnissen, am Rande der Megalopolis. Dabei bilden diese realen Bezüge den idealen Nährboden für das Grauen, welches Mariana Enríquez schnörkellos beiläufig entfaltet: Wie die einfachen, alltäglichen Dinge ihre routinierte Selbstverständlichkeit verlieren, eine unheimliche Färbung erfahren, wie die realen Hinter- und Untergründe plötzlich ins Wanken geraten und sich die Wahrnehmung der Protagonisten (und des Lesers) verschiebt - von einer unerträglichen Realität auf ihren schreckgeweiteten magischen Zerrspiegel, wie die Grenzen zwischen realem und surrealem Horror verschwimmen, bis der Alltag im Widerschein des Übersinnlichen böse erglänzt und das Harmlose einen teuflischen Touch erhält, ist das Besondere an Mariana Enríquez Erzählkunst.