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Dann sah ich Hitler das erstemal. Ich stand mit Willy Kukies am Reichsbahnwärterhaus 114. Viele Soldaten, OT-Leute (Organisation Tod) und der Arbeitsdienst, alle schrien und jubelten. Er, der Ausländer, stand exakt im Mercedes, die rechte Hand erhoben, und blickte nach rechts und links. Da lachte er noch, sein Hauptquartier wurde eingeweiht. Ich sah ihn danach jeden Monat wenigstens zweimal, aber nicht mehr so, wie bei der Einweihung; er sah kaum aus dem Wagen und grüßte keinen. Deutsche Soldaten siegten Schlag auf Schlag. Mein Bruder Rudolf kam vom Frankreichfeldzug zurück und machte bei uns…mehr

Produktbeschreibung
Dann sah ich Hitler das erstemal. Ich stand mit Willy Kukies am Reichsbahnwärterhaus 114. Viele Soldaten, OT-Leute (Organisation Tod) und der Arbeitsdienst, alle schrien und jubelten. Er, der Ausländer, stand exakt im Mercedes, die rechte Hand erhoben, und blickte nach rechts und links. Da lachte er noch, sein Hauptquartier wurde eingeweiht. Ich sah ihn danach jeden Monat wenigstens zweimal, aber nicht mehr so, wie bei der Einweihung; er sah kaum aus dem Wagen und grüßte keinen. Deutsche Soldaten siegten Schlag auf Schlag. Mein Bruder Rudolf kam vom Frankreichfeldzug zurück und machte bei uns Urlaub als Gefreiter mit einer Schützenschnur. Er, der als Handwerksbursche auf Wanderschaft Polen, Litauen, Lettland und Estland kennengelernt hatte, konnte von morgens bis abends wie ein Märchenerzähler reden. Ich staunte nur und wollte so sein und werden wie er war. Rudolf war überrascht, daß ich keine krummen Beine mehr hatte wie in den ersten Lebensjahren. Im Wohnzimmer begann mein Dilemma, ich mußte marschieren lernen: Rechts um, links um, Augen rechts, die Augen links. Rudolf sagte immer wieder: "Nächstes Jahr mußt du zu den Pimpfen, dann bist du allen anderen voraus", sogar zum Schießen sind wir an die Guber in die Grund gegangen. Einmal hatte ich keine Lust, ich wollte lieber Angeln gehen, da flippte er nur so mit dem Daumen vom Zeigefinger hinter mein Ohr, und ich saß auf dem Hintern, jedoch ohne viel Schmerzen, das vergaß ich ihm aber nie. Ich sah ihn an und hatte noch mehr Respekt, gehorchte und glaubte alles, was er sagte, also auch: "Baronessen und Gräfinnen haben die Scheide quer." Ich mußte schwören, diese Weisheit keinem anderen zu erzählen, was ich auch nicht tat, bis ich 1944 eine Baroness kennenlernte. Jedenfalls mußte ich weiter marschieren.
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