Gebundener Preis 22,00 €**

Als Mängelexemplar:
6,49 €
inkl. MwSt.
**Frühere Preisbindung aufgehoben

Sofort lieferbar

minimale äußerliche Macken und Stempel, einwandfreies Innenleben. Schnell sein! Nur begrenzt verfügbar. Lieferung nur solange der Vorrat reicht!
  • Gebundenes Buch

Das Leben des legendären Filmproduzenten Artur »Atze« Brauner und seiner Frau Maria: Eine Geschichte vom Überleben im Krieg, von einer großen Liebe und dem Traum, Hollywood nach Berlin zu holen. Stettin 1945. Zurückgekehrt aus den Weiten Russlands und Usbekistans, wo seine Familie den Krieg und die Verfolgung durch die Nazis überlebt hat, schmiedet Artur Brauner Zukunftspläne. Auf dem Bahnhof begegnet er einer jungen Frau: Maria, die mit blond gefärbten Haaren und einer falschen Identität der Deportation aus dem Ghetto von Lemberg entgangen war - und in Hannover in einem Lagerkrankenhaus…mehr

Produktbeschreibung
Das Leben des legendären Filmproduzenten Artur »Atze« Brauner und seiner Frau Maria: Eine Geschichte vom Überleben im Krieg, von einer großen Liebe und dem Traum, Hollywood nach Berlin zu holen.
Stettin 1945. Zurückgekehrt aus den Weiten Russlands und Usbekistans, wo seine Familie den Krieg und die Verfolgung durch die Nazis überlebt hat, schmiedet Artur Brauner Zukunftspläne. Auf dem Bahnhof begegnet er einer jungen Frau: Maria, die mit blond gefärbten Haaren und einer falschen Identität der Deportation aus dem Ghetto von Lemberg entgangen war - und in Hannover in einem Lagerkrankenhaus gearbeitet hatte. Jetzt ist sie auf dem Weg nach Warschau, in der Hoffnung, dort noch Überlebende ihrer Familie zu finden.
Es sind nur wenige gemeinsame Stunden, die die beiden miteinander verbringen, inmitten einer Trümmerwüste, aus denen die wenigen unbeschädigten Häuser in gespenstischer Sinnlosigkeit herausragen, wie Artur später schreibt. Er verliebt sich in Maria, und ruft ihr zum Abschied zu: »Also dann in Berlin...« Sie sehen sich tatsächlich wieder und heiraten im November 1946, in einem Displaced Persons-Lager im schwäbischen Heidenheim.
Schon im September hatte Artur eine Filmproduktions-Lizenz beantragt, beginnt, seine ersten Filme zu drehen und eröffnet nur drei Jahre später seine CCC-Filmstudios in Berlin-Spandau. Artur Brauner wird zu einem der größten Filmproduzenten Deutschlands, er holt Regisseure wie Fritz Lang und Robert Siodmak zurück nach Berlin, arbeitet mit den großen Stars seiner Zeit. Immer an seiner Seite: »Die beste Ehefrau der Welt«, Maria Brauner.
Doch die Vergangenheit lässt ihn, den Sohn eines jüdischen Holzhändlers, nicht los. Der Holocaust wird zu einem Lebensthema, das er immer wieder aufgreift - von seinem ersten Film »Morituri«, bis zu »Die Spaziergängerin von Sanssouci«, dem letzten Film mit Romy Schneider.
Jetzt erzählt seine Tochter Alice Brauner die Geschichte ihrer außergewöhnlichen Eltern und spannt den Bogen dabei von der Kindheit in Polen über die Wirren des Krieges und den Neuanfang ausgerechnet in Deutschland bis hin zur jüngeren Vergangenheit. Eine Geschichte über die Macht der Liebe, über großes Kino und darüber, wie Träume wahr werden - trotz allem. Berührend, voller Magie und Lebensfreude.

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Alice Brauner, geboren 1966, ist Journalistin, Historikerin und Filmproduzentin. 1999 promovierte sie am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin. Sie war Mitarbeiterin in Steven Spielbergs Stiftung Survivors of the Shoah Visual History Foundation,  für die sie auch ihre Mutter interviewte. 2006 stieg sie in die CCC Filmkunst ihres Vaters ein, die sie seit 2019 leitet. Sie produzierte u. a. 'Wunderkinder' und 'CRESCENDO #makemusicnotwar'. Für ihre große Familienbiographie griff sie nicht nur auf die eigenen Erinnerungen zurück - eine wichtige Quelle ist auch das umfassende Tagebuch ihres Großvaters. Hinzu kommen etliche weitere private Dokumente, aber auch die einschlägigen Quellen über die Geschichte des Holocaust und den Nationalsozialismus. Sie lebt in Berlin und München. Alice Brauner spendet ihre sämtlichen Erlöse aus der Publikation an Yad Vashem - The World Holocaust Remembrance Center, Jerusalem, sowie an das  DFF Deutsche Filminstitut & Filmmuseum e.V., Frankfurt am Main, in dem sich das Artur-Brauner-Archiv befindet. Heike Gronemeier, geboren 1969, arbeitete nach einem literaturwissenschaftlichen Studium zehn Jahre als Lektorin bei renommierten Verlagshäusern in München und Berlin. 2008 machte sie sich mit der Verlagsagentur text & bild in München selbständig. Seitdem betreut sie als Lektorin Autor*innen wie Hillary Clinton, Yael Adler, Mai Thi Nguyen-Kim und Hamed Abdel Samad. Als Ghostwriterin und Co-Autorin verfasste sie zahlreiche Spiegel-Bestseller, unter anderem die Autobiografien von Natascha Kampusch, Carlos Benede und Monica Lierhaus.
Rezensionen
Es ist ein hochemotionales und historisch spannendes, geschichtlich wichtiges Buch. Moritz Wulf arte Kultur News 20220520

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.10.2021

Ein Denkmal aus Liebe
FRANKFURT Alice Brauner liest bei "Open Books" in der Frankfurter Volksbühne

Der Andrang war groß. Vor der Volksbühne im Großen Hirschgraben standen die Besucher Schlange. Vor allem die Älteren unter ihnen wollten mehr wissen über jenen Produzenten, denen sie die Filme ihrer Jugend verdankten. Alice Brauner, Tochter von Artur Brauner, war aus Berlin gekommen, um im Rahmen der Buchmesse und auf Einladung der F.A.Z. zu einer "Open Books"-Veranstaltung ihr Buch über ihre Eltern vorzustellen. Mit Eva-Maria Magel, leitender Kulturredakteurin der Rhein-Main-Zeitung, sprach sie über das Genie ihres Vaters und das große Herz ihrer Mutter.

Zuvor war sie im Parforce lesend durch beider Leben galoppiert, bis ihr über dem Tod der Eltern die Stimme brach. Unter dem Titel "Also dann in Berlin ..." erschienen bei S. Fischer, hat sie Artur und Maria ein Denkmal aus Liebe und Dankbarkeit gesetzt.

Ohne das Tagebuch des Großvaters Moshe wäre das nicht möglich gewesen. Im Einband des Buches sind denn auch Arturs und Marias Fluchtwege mit ihren jüdischen Eltern verzeichnet. Maria, eigentlich Theresa, überlebte die Schoah mit blond gefärbtem Haar und falscher Identität zwischen Warschau und Lemberg - mit sehr viel Glück, weil ihr Zug nach Auschwitz wegen Überfüllung nach Soest umgeleitet wurde. In Stettin begegnete sie Artur Brauner, der genauso knapp dem Tod entronnen war. Seine Fluchtroute hatte ihn von Lódz über Kiew durch das südliche Russland bis nach Usbekistan und zurück nach Stettin geführt. Dort verliebte er sich 1945 in "Maria", musste sie aber vorerst nach Warschau ziehen lassen und verabschiedete sich mit den Worten: "Also dann in Berlin ...". Dort begann die Legende der CCC-Filmstudios in Haselhorst oder, wie die Berliner munkelten: in "Haselwood".

Denn nach der Hochzeit in einem Lager für Displaced Persons in Heidenheim 1946 wollte Artur Brauner seinen Traum von Hollywood an der Spree in die Tat umsetzen. Sein erster Film "Morituri" fiel 1948 durch. Das Publikum war noch nicht reif für Brauners Filme "gegen das Vergessen". Ihr Vater habe den Begriff "Holocaust" übrigens gehasst, weil dieser ihm zu relativierend erschien, sagte Alice Brauner: "Er sprach immer von Judenvernichtung."

Kreuz und quer sprang sie dann durch das Leben ihrer beider Eltern, bis in Grunewald, erst am Hohenzollerndamm, dann an der Königsallee, wo die Haushälterin einst Cary Grant abwies, weil die Party mit Kirk Douglas schon weitergezogen war. Illustre Namen gehörten zur Kindheit Alice Brauners. Aber als Debra Paget in der dritten Verfilmung von "Der Tiger von Eschnapur/Das Indische Grabmal" 1958 den Schlangentanz aufführte, war sie noch nicht geboren. Das war noch eine Produktion mit dem legendären Regisseur Fritz Lang. Vater Brauner war sparsam, aber von dem Tanz wurde das Zwanzigfache dessen gedreht, was schließlich gezeigt wurde. Dafür ließ er in dem Karl-May-Streifen "Durchs wilde Kurdistan" die Pferde kurzerhand umfärben, weil es zu wenige gab.

Neben solchen Anekdoten kommt die Autorin immer wieder auf die große Liebe ihrer Eltern zueinander zu sprechen. Noch hat sie den Tod ihrer Mutter (2017) und den Tod ihres Vaters (2019), dessen Erbe sie als unabhängige Filmproduzentin weiterführt, nicht verwunden: "Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meine Eltern denke. Wie lange darf man trauern?"

CLAUDIA SCHÜLKE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr