Produktdetails
- Geschichten und Anekdoten
- Verlag: Wartberg
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 78
- Erscheinungstermin: Juni 2012
- Deutsch
- Abmessung: 210mm
- Gewicht: 272g
- ISBN-13: 9783831310456
- ISBN-10: 3831310459
- Artikelnr.: 12919257
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.12.2005Aschaffenburger Originale
Eine schöne Anregung. Dieses eben erst erschienene Buch ist in dreierlei Hinsicht eine Empfehlung wert: Es liest sich leicht, es verschenkt sich gut, und wer den Titel in die Tat umsetzt, bereut es nicht. "Also, um acht beim Schlappeseppel" lautet er und rückt die traditionsreiche Kult- und Szenekneipe Aschaffenburgs in den Vordergrund. Um diese ranken sich mittlerweile so viele Legenden, daß der Autor ein ganzes Kapitel benötigt, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Keiner könnte dies besser als Carsten Pollnick. Er stammt zwar aus Norddeutschland, lebt aber seit Jahrzehnten in Aschaffenburg und kennt auch die Geschichte wie nur wenige andere. Denn er arbeitet im Stadt- und Stiftsarchiv und kann auf eine lange Liste einschlägiger Veröffentlichungen verweisen. Es handelt sich hier um eine amüsante Darstellung von mehr oder weniger gut belegten Ereignissen und Persönlichkeiten, deren Bedeutung in vielen Fällen bis in die Gegenwart hineinreicht.
"Kapperich" ist ein solches Original. Er war in der Lage, mit den gespreizten Fingern seiner rechten Hand den Kopfumfang eines Menschen exakt zu bestimmen und fertigte danach seine Mützen und Kappen. Um das Jahr 1900 bezog der Leipziger im Schönborner Hof ein Zimmer mit herrlichem Ausblick auf Aschaffenburg. "Ich möchte so lange leben, wie Bier gebraut wird", lautete sein Wahlspruch. Tatsächlich beging er als Dreiundachtzigjähriger Selbstmord.
Zu nennen ist auch der Stiftspfarrer und Päpstliche Geheimkämmerer Ignaz Hergenröther. Er hörte so schlecht, daß er "herein" rief, als der Blitz in den Kirchturm einschlug. Pollnick läßt die Diskussionen wiederaufleben, die der Kinofilm "Die Sünderin" mit Hildegard Knef im Februar 1951 in der Stadt auslöste, er erklärt die Bedeutung des "Ascheberger Maulaff" und beschreibt, wie traurig das Weihnachtsfest des Jahres 1917 war.
EWALD HETRODT
Carsten Pollnick: "Also, um acht beim Schlappeseppel" - Geschichten und Anekdoten aus dem alten Aschaffenburg, 80 Seiten, gebunden, 9,90 Euro, Verlag Wartberg.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine schöne Anregung. Dieses eben erst erschienene Buch ist in dreierlei Hinsicht eine Empfehlung wert: Es liest sich leicht, es verschenkt sich gut, und wer den Titel in die Tat umsetzt, bereut es nicht. "Also, um acht beim Schlappeseppel" lautet er und rückt die traditionsreiche Kult- und Szenekneipe Aschaffenburgs in den Vordergrund. Um diese ranken sich mittlerweile so viele Legenden, daß der Autor ein ganzes Kapitel benötigt, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Keiner könnte dies besser als Carsten Pollnick. Er stammt zwar aus Norddeutschland, lebt aber seit Jahrzehnten in Aschaffenburg und kennt auch die Geschichte wie nur wenige andere. Denn er arbeitet im Stadt- und Stiftsarchiv und kann auf eine lange Liste einschlägiger Veröffentlichungen verweisen. Es handelt sich hier um eine amüsante Darstellung von mehr oder weniger gut belegten Ereignissen und Persönlichkeiten, deren Bedeutung in vielen Fällen bis in die Gegenwart hineinreicht.
"Kapperich" ist ein solches Original. Er war in der Lage, mit den gespreizten Fingern seiner rechten Hand den Kopfumfang eines Menschen exakt zu bestimmen und fertigte danach seine Mützen und Kappen. Um das Jahr 1900 bezog der Leipziger im Schönborner Hof ein Zimmer mit herrlichem Ausblick auf Aschaffenburg. "Ich möchte so lange leben, wie Bier gebraut wird", lautete sein Wahlspruch. Tatsächlich beging er als Dreiundachtzigjähriger Selbstmord.
Zu nennen ist auch der Stiftspfarrer und Päpstliche Geheimkämmerer Ignaz Hergenröther. Er hörte so schlecht, daß er "herein" rief, als der Blitz in den Kirchturm einschlug. Pollnick läßt die Diskussionen wiederaufleben, die der Kinofilm "Die Sünderin" mit Hildegard Knef im Februar 1951 in der Stadt auslöste, er erklärt die Bedeutung des "Ascheberger Maulaff" und beschreibt, wie traurig das Weihnachtsfest des Jahres 1917 war.
EWALD HETRODT
Carsten Pollnick: "Also, um acht beim Schlappeseppel" - Geschichten und Anekdoten aus dem alten Aschaffenburg, 80 Seiten, gebunden, 9,90 Euro, Verlag Wartberg.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main