Wie wird sie aussehen, die Republik der Alten? Allein in Deutschland wird in zwanzig Jahren mehr als die Hälfte der Einwohner älter als sechzig sein. Elisabeth Niejahr zeigt, wie das Leben, der Alltag in einer gealterten Gesellschaft dann aussehen könnte und was das für jeden von uns bedeutet. Zahlreiche Veränderungen - zum Beispiel eine längere Lebensarbeitszeit, ein neues Rentensystem - sind absehbar. Aber mit der grauen Revolution ändert sich mehr im Straßenbild, beim Wohnungsbau, im Verkehr oderim Produktangebot. Auch werden sich neue Lebenskonzepte durchsetzen und neue Gemeinschaften bilden. Denn eines ist sicher: Wir alle werden anders leben, anders denken, anders essen, vielleicht auch anders wählen und anders lieben, egal wie alt wir jetzt sind.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Durchaus bedenkenswert erscheint Frank Lübberding dieses Buch von Elisabeth Niejahr, das sich mit unserer Zukunft in unserer alternden Gesellschaft befasst. Seines Erachtens geht die Autorin von einigen "kaum bestreitbaren Annahmen" aus, etwa der, dass wir in Zukunft länger arbeiten werden. In diesem Zusammenhang ergeben sich für Lübberding eine ganze Reihe von Fragen: Wie organisiert man vernünftige Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitnehmer? Wie füllt man die Phrase vom "lebenslangen Lernen" mit Inhalten? Wie behält eine alternde Gesellschaft ihre Innovationsfähigkeit? Zwar gibt Niejahr zu seinem Bedauern auf diese Fragen nicht unbedingt Antworten. Aber sie zeige doch eine Richtung. Als eine "wichtige Erkenntnis" des Buchs zitiert er die Einschätzung der Autorin, dass "auch in Zukunft Trennlinien zwischen Starken und Schwachen, Mächtigen und Einflusslosen entscheidend sein werden". Dass Niejahr dies einfach hinnimmt, ist für Lübberding nicht akzeptabel. Er verweist im Gegenzug darauf, dass eine soziale Spaltung der Gesellschaft Ergebnis von Verteilungskonflikten ist, die nichts mit Demografie zu tun haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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