Diese dichterischen Äußerungen aus dem 14.-12. Jahrhundert v. Chr., die hier erstmals zusammenhängend untersucht werden, sind in Ägypten spätes Produkt, für die antiken Völker und damit für die Zivilisation überhaupt aber eine der frühesten Regungen des Individuums.Das erste Kapitel behandelt die kulturgeschichtlichen Voraussetzungen ägyptischer Liebeslyrik im Alten und Mittleren Reich. Das zweite Kapitel bietet eine Strukturanalyse des ägyptischen Liebesgedichts. In diesem lyrischen Frühstadium überwiegt gegenüber der Aussage des "Dichters" noch das "Liebesgespräch". Das dritte Kapitel behandelt die Thematik der ägyptischen Liebesdichtung und deren wichtigste Topoi: Die älteste fassbare Bildersprache der Liebe, wozu u.a. das "Herz" und die "Liebeskrankheit" gehören. Im vierten Kapitel sucht der Verfasser die überlieferten Gedichte zu datieren und kommt zur Unterscheidung von drei Gruppen, die sich auf die späte 18.-20. Dynastie verteilen.Das Werk, das die besprochenen Gedichte in deutscher Übersetzung enthält, füllt nicht nur eine Lücke im ägyptischen Fachschrifttum aus, sondern bietet auch Literatur- und Kulturwissenschaftlern anderer Disziplinen grundlegende Fakten.