Dieser Ratgeber begleitet den Bauherren bei der Sanierung renovierungsbedürftiger Gebäude. Schritt für Schritt wird gezeigt, wie sich historische Bausubstanz in individuelle Wohnräume verwandelt und für zukünftige Generationen erhalten bleibt.Eine Gebäudesanierung ist gut investiertes Geld. In Zeichen des billigen Neubaus von der Stange bekommt man bei der ersten Kontaktaufnahme mit Planern und Handwerkern allerdings oft das Gefühl vermittelt, das "Falsche" zu tun. Vom Erwerb der Immobilie bis zur fertigen Renovierung gilt es eine Unzahl von Entscheidungen zu treffen und Gespräche zu führen. Um dafür gerüstet zu sein haben Ihnen Alexander Schmiderer und Johann Rathmanner in Ihrem Praxisratgeber "Altbau-Sanierung" die Facherfahrung aus insgesamt mehr als 50 Jahren Sanierungspraxis zusammengetragen und auch für den Neuling in der Revitalisierung verständlich aufbereitet.Zielgruppe sind jene Bauherren, welche ihr Bauprojekt überwiegend in Eigenregie abwickeln wollen und dafür ein kompetentes Nachschlagewerk brauchen, sowie auch jene die sich nicht blind auf die Meinungen der ausführenden Gewerke verlassen und den Bauprozess selbst in der Hand haben wollen. So werden in dem Buch die notwendigen Sanierungsmaßnahmen Schritt für Schritt beschrieben und die Aufgaben der einzelnen Gewerke dabei erläutert. Da jedes Sanierungsprojekt individuelle Anforderungen stellt werden im Buch keine Patentrezepte empfohlen, sondern verschiedene Möglichkeiten und deren Vor- und Nachteile beschrieben. Der Bauherr hat damit das Handwerkszeug für die Argumentation mit den beteiligten Partnern. Die Erörterung von fachspezifischen Tätigkeiten, wie Steinmetz- und Tischlerarbeiten, Trockenlegung feuchter Mauern, Sanierung von Rissen, Restaurierung historischer Putze oder Möglichkeiten zum Dachausbau, hilft schon im Vorfeld, notwendige Maßnahmen abschätzen und deren Kosten kalkulieren zu können. Essentielle Themen wie Baustatik, Feuchtigkeit in der Bausubstanz, Rückbau von Fehlmaßnahmen und die Erhaltung der historischen Bausubstanz sowie Erweiterungen wie Zubauten oder Dachausbauten werden umfassend erörtert um schon im Vorfeld, notwendige Maßnahmen abschätzen und deren Kosten kalkulieren zu können.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.05.2017Wie man ein altes Haus saniert
Die Frage "Abreißen oder Sanieren?" wird heute häufig nur dann nicht mit Abriss beantwortet, wenn Denkmalschutz besteht. Für private Investoren, die alte Häuser wieder in den Zustand der Bewohnbarkeit versetzen wollen, ohne sich damit zugleich finanziell zu ruinieren, ist es in Zeiten von Styropordämmung, Passivhäusern und standardisierten Bauens schwierig geworden, den Mut zum Altbau aufzubringen. Wie das gehen kann, zeigt der vorliegende Band mit einer wohltuenden Mischung aus Geschichtsverständnis und Praxisnähe. Nie zuvor seien die technischen Möglichkeiten für eine hochwertige Sanierung so gut gewesen wie heute - was oft fehle, seien kundige Handwerker, die noch wissen, wie man mit Baustoffen wie Hanf, Lehm, Flachs, Schafwolle oder Branntkalk umgeht. Dass das Buch aus einem Grazer Verlag sich ganz auf österreichische Bauvorschriften und Herstellerhinweise stützt, mag für deutsche Leser nicht hilfreich sein, es ändert nichts an der hohen Informationsdichte. Minutiös werden alle Bauphasen vom Erwerb an begleitet - Gebäudeanalyse, Entwurfsphase, Bauzeitplan, Leistungsverzeichnis, um dann konkret in die einzelnen Gewerke einzusteigen. Neue Technik wird keineswegs verdammt, sondern dort eingesetzt, wo sie sich anbietet. Mit Liebe zum Detail, aber ohne blinde Schwärmerei, brechen die Autoren eine Lanze für das Handwerk und den Charme der vorindustriellen Architektur.
hhm.
Johann Rathmanner und Alexander Schmiderer: "Altbau-Sanierung". Gebäude richtig und nachhaltig revitalisieren.
Leopold Stocker Verlag, Graz 2017. 232 S. zahlr. Abb., geb., 29,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Frage "Abreißen oder Sanieren?" wird heute häufig nur dann nicht mit Abriss beantwortet, wenn Denkmalschutz besteht. Für private Investoren, die alte Häuser wieder in den Zustand der Bewohnbarkeit versetzen wollen, ohne sich damit zugleich finanziell zu ruinieren, ist es in Zeiten von Styropordämmung, Passivhäusern und standardisierten Bauens schwierig geworden, den Mut zum Altbau aufzubringen. Wie das gehen kann, zeigt der vorliegende Band mit einer wohltuenden Mischung aus Geschichtsverständnis und Praxisnähe. Nie zuvor seien die technischen Möglichkeiten für eine hochwertige Sanierung so gut gewesen wie heute - was oft fehle, seien kundige Handwerker, die noch wissen, wie man mit Baustoffen wie Hanf, Lehm, Flachs, Schafwolle oder Branntkalk umgeht. Dass das Buch aus einem Grazer Verlag sich ganz auf österreichische Bauvorschriften und Herstellerhinweise stützt, mag für deutsche Leser nicht hilfreich sein, es ändert nichts an der hohen Informationsdichte. Minutiös werden alle Bauphasen vom Erwerb an begleitet - Gebäudeanalyse, Entwurfsphase, Bauzeitplan, Leistungsverzeichnis, um dann konkret in die einzelnen Gewerke einzusteigen. Neue Technik wird keineswegs verdammt, sondern dort eingesetzt, wo sie sich anbietet. Mit Liebe zum Detail, aber ohne blinde Schwärmerei, brechen die Autoren eine Lanze für das Handwerk und den Charme der vorindustriellen Architektur.
hhm.
Johann Rathmanner und Alexander Schmiderer: "Altbau-Sanierung". Gebäude richtig und nachhaltig revitalisieren.
Leopold Stocker Verlag, Graz 2017. 232 S. zahlr. Abb., geb., 29,90 [Euro].
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