Franka Raben, Kunststudentin mit Katze, kommt in die Heimatstadt ihrer Mutter, um ihrem Vater bei der Pflege der Großmutter unter die Arme zu greifen - und auch, weil es sonst gerade keinen Platz für sie gibt.
Oma Maria, die früher zur Begrüßung stets mit ausgebreiteten Armen am Hoftor gewartet hat, behauptet nun, blind zu sein, verlässt das Haus nur noch unter Geschrei und nölt das Ende eines jeden Tages herbei. Frankas Vater, ihr Schwiegersohn und routinierter Kiffer, kümmert sich um sie, pflegt hingebungsvoll ihren Garten, repariert Dinge und wird von der Großmutter trotzdem konsequent nur «der Moa» genannt". «Der Moa», das ist die Mundart des Vogtlands, aus dem Maria einst zu ihrem Mann kam und das sie zeit ihres Lebens vermisst hat. In ihren Erinnerungen, die sie oft mit ihren Nächsten geteilt hat, erstehen Menschen, Länder, Hunde und alte Bräuche wieder auf, z.B. das «Neunerlei» am Weihnachtsabend: auf neun verschiedene Arten belegte Brote, von denen man jeweils nureines essen darf, damit man Glück hat im neuen Jahr.
Glück, das war in dieser Familie ein rares Gut, aber: «Die spannenden Geschichten sind ja eher immer die, in denen irgendwas Schlimmes passiert, nicht wahr.»
In Mareike Schneiders Debüt sehen alle dem Sterben der Patriarchin entgegen, als sei er die Lösung unausgesprochener Konflikte. Mit erzählerischer Wucht und Originalität bringt sie uns die Geschichte einer Familie nahe, die ihre Mitte lange vor dem Tod der Großmutter verloren hat - und sich doch nicht von ihr lösen kann.
Oma Maria, die früher zur Begrüßung stets mit ausgebreiteten Armen am Hoftor gewartet hat, behauptet nun, blind zu sein, verlässt das Haus nur noch unter Geschrei und nölt das Ende eines jeden Tages herbei. Frankas Vater, ihr Schwiegersohn und routinierter Kiffer, kümmert sich um sie, pflegt hingebungsvoll ihren Garten, repariert Dinge und wird von der Großmutter trotzdem konsequent nur «der Moa» genannt". «Der Moa», das ist die Mundart des Vogtlands, aus dem Maria einst zu ihrem Mann kam und das sie zeit ihres Lebens vermisst hat. In ihren Erinnerungen, die sie oft mit ihren Nächsten geteilt hat, erstehen Menschen, Länder, Hunde und alte Bräuche wieder auf, z.B. das «Neunerlei» am Weihnachtsabend: auf neun verschiedene Arten belegte Brote, von denen man jeweils nureines essen darf, damit man Glück hat im neuen Jahr.
Glück, das war in dieser Familie ein rares Gut, aber: «Die spannenden Geschichten sind ja eher immer die, in denen irgendwas Schlimmes passiert, nicht wahr.»
In Mareike Schneiders Debüt sehen alle dem Sterben der Patriarchin entgegen, als sei er die Lösung unausgesprochener Konflikte. Mit erzählerischer Wucht und Originalität bringt sie uns die Geschichte einer Familie nahe, die ihre Mitte lange vor dem Tod der Großmutter verloren hat - und sich doch nicht von ihr lösen kann.