Ein Hauskalender-Jahrgang wie jeder andere? Ja und nein. Nein deshalb, weil die Ausgabe für 2001 der 10. Hauskalender der nach der Wende begonnenen neuen Herausgabefolge ist und damit ein kleines Jubiläum ins Haus steht. So schweifen die Gedanken zurück in die Zeit um 1990/91, als heimatkundliche Interessenten die Idee hatten, dieses erstmals für das Jahr 1646 nachgewiesene Faktotum wiederzubeleben, nachdem es in den Jahren des Zweiten Weltkrieges und auch in der DDR-Zeit nicht erschienen war. Eckhart Reinhold nahm sich im E. Reinhold Verlag des Geschichts- und Hauskalenders an und begründete, unterstützt von zahlreichen Heimatfreunden, die neue Folge, deren zehnte Ausgabe nunmehr vorliegt. Wer die Inhaltsverzeichnisse der einzelnen Jahrgänge vergleicht, wird immer wieder neue Namen von Autoren finden, die den Hauskalender mit prägten und prägen, aber er stößt auch auf eine Reihe von "Stammautoren", die den Weg des Hauskalenders seit seiner Wiedergeburt kontinuierlich begleiten. Unter letzteren verdient Gustav Wolf, der seit jeher viel Energie in den Hauskalender investiert, eine besondere Hervorhebung. Und damit ist der Jahrgang 2001 auch wieder ein Hauskalender wie jeder andere. Er bietet das bewährte Spektrum der Rückblicke auf Geschehnisse des vergangenen Jahres. Zeitgeschichtliche, historische, natur- und wirtschaftskundliche sowie kulturelle Beiträge bilden, ergänzt um einige Würdigungen verdienter Persönlichkeiten, sein Rückgrat. Exemplarisch angeführt seien an dieser Stelle der Bericht von Dr. Dieter Grünwedel über die Geschehnisse rund um die Altenburger Widerstandsgruppe von 1949/50, in der Grünwedel seinerzeit selbst aktiv war, oder Bernd Haubes Abhandlung über den Architekten Albert Geutebrück, der in Altenburg u.a. für Bernhard August von Lindenau das alte Museumsgebäude auf dem Pohlhof erbaut hatte. Schließlich ist auch der Gebietskalender wieder dabei, die umfangreichste Datensammlung über den Kreis Altenburger Land mit Behörden, Strukturen, Einrichtungen, Vereinen etc. Den Einband ziert ein Bildnis von Ernestine Apel aus Modelwitz, das der Maler Friedrich Mascher in den 1860er Jahren schuf und das erst kürzlich wiederentdeckt wurde. Somit liegt mit dem Jahrgang 2001 ein Geschichts- und Hauskalender vor, der keinen Freund der Publikation enttäuschen wird, sondern im Gegenteil erneut viel spannenden und interessanten Lesestoff bietet und dazu als Nachschlage- und Dokumentationsorgan unverzichtbar ist. Er gehört in jeden Bücherschrank des Altenburger Landes.