Kinder lernen wesentlich einfacher als Erwachsene. Doch was ist, wenn man als Kind einiges schlicht verpasst hat? Lässt sich das nachholen? Jörg Thomann probiert es aus! Der 42-Jährige mischt sich unter Nachwuchskicker, stellt sich todesmutig den Risiken des Skateboardfahrens und schluckt eine Menge Wasser bei dem Versuch, anständig kraulen zu lernen. Seine Selbstversuche bringen Jörg Thomann in absurd-komische Situationen, er muss Spott und - schlimmer - Mitleid über sich ergehen lassen. Er verzeichnet aber auch Erfolge und stellt beruhigt fest, dass es gar nicht so schlecht ist, älter zu werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.12.2014JÖRG THOMANN, Redakteur im "Leben" der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hat in seiner Kindheit und Jugend - warum auch immer - manches verpasst. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr: Diese alte Regel hat er nun, als Hans von über vierzig Jahren, auf die Probe gestellt und versucht, auf eine Reihe vermeintlich abgefahrener Züge zu springen. Er mischte sich unter Nachwuchskicker und unter Pfadfinder, stellte sich aufs Skateboard, schluckte Wasser beim Bemühen, Kraulen zu lernen, besuchte einen Tanzkurs, nahm Gitarreunterricht und versuchte, Sänger in einer Band zu werden. Bei den unterschiedlichsten Selbstversuchen erlebte er peinliche, absurde, komische, aber auch erhebende Momente - und erkannte, dass Hänschen zwar viel schneller lernt, aber auch Hans bei vielen Dingen sehr viel Spaß haben kann. (Jörg Thomann: "Alter, was geht?" Wie ich lernte, dass es für Neues nie zu spät ist. Bastei Lübbe, Köln 2014. 256 S., br., 8,99 [Euro].)
F.A.Z.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
F.A.Z.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Schön selbstironisch berichtet der Familienvater von großen Peinlichkeiten und kleinen Erfolgen - und umgekehrt. Sein Fazit: Alter, das geht!" emotion, Juli 2016 "Jörg Thomann und seine Herzblatt-Geschichten kommen bei mir, auweia, noch vor Robert-Musil." Ulrich Matthes