Das Thema der Alterität ist von großer systematischer, religionsphilosophischer und politischer Bedeutung. Bei Hermann Cohen, dem Begründer des Marburger Neukantianismus, zeigt sich der Andere in verschiedenen begrifflichen Ausgestaltungen. Inwieweit sich ein zentraler Alteritätsbegriff niederschlägt, untersucht Deborah Epstein anhand der zwei Hauptwerke Cohens "Ethik des reinen Willens" und "Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums". Die Autorin gibt einen spannenden Einblick in die Auseinandersetzung Cohens mit der unaufhebbaren Alterität des Anderen und beweist eine große Sensibilität für die jüdischen Elemente in der Ethik und Religionsphilosophie Cohens sowie für die Bedeutung des Themas Alterität für die Gegenwart.