Alter(n) ist nicht nur eine biologische Größe. Altersvorstellungen sind in erster Linie wandelbare kulturelle Konstrukte, die in einer Gesellschaft, in der der demographische Wandel den Generationenvertrag belastet, Transformationen unterliegen. Als anthropologische Universalie ist das Alter seit der Antike z.B. in Form des Motivs der Altersweisheit ein Thema literarischer Repräsentationen. Unter dem Eindruck des fortschreitenden Altersstrukturwandels transformieren sich positiv konnotierte Altersbilder solcherart und werden angesichts einer wachsenden gesellschaftlichen Herausforderung, die das Missverhältnis der Lebensalter zeitigt, umfassenden Abwertungsmechanismen unterworfen. Leonie Süwolto untersucht ausgehend vom Paradigma des demographischen Wandels aus diskursanalytischer und gendertheoretischer Perspektive die Konstruktionsmechanismen gängiger Altersbilder. Sie zeigt, wie literarische und filmische Fiktionen des Alter(n)s diese Konstruktionsmechanismen offenlegen und dekonstruieren, um ein Bewusstsein für alternative Vorstellungen des Alter(n)s zu schaffen und so eine ethische Funktion erfüllen.
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