Video - mehr als ein neues Medium? Eine Ideologie? Nur eine zeitlich begrenz te Erscheinung in der sog. ,Alternativ-Szene'? Da die Konzeptionen der Videogruppen unterschiedlich sind, bleibt eine ein heitliche, klärende Antwort illusorisch. Fraglich wird es schon bei dem Reiz- aber auch Schlüsselwort ,alternativ'. Was heißt alternativ, zu was ist man alternativ? So wird bei einigen schon allein der Einsatz von Video als alternativ betrachtet, andererseits gibt es aber auch Gruppen, die sich auf historische und theoretische Ansätze beziehen und versuchen, diese weiterzuentwickeln (vgl. KÖHLER, S. 9 f.). Um dem Dilemma in der Begriffsbesfunmung zu entgehen, soll im folgenden unter alternativer Medienarbeit eine Medienarbeit verstanden werden, die sich im weite sten Sinn von den etablierten Formen der Massenmedien abgrenzt, die "anders" ist. Nach dieser Definition stellt sich das Spektrum alternativer Medienarbeit so breit gefächert dar, daß darunter Gruppen wie z.B. die Medientechnische Werk statt Braunschweig, die mehr formal-emanzipatorische Ziele anstrebt, subsumiert werden kann, wie auch das Medienpädagogik-Zentrum Hamburg, dessen Konzep tion von politisch-pädagogischer Medianarbeit auf die "Darstellung und Verän derung der gesamten Arbeits- und Lebensverhältnisse der Menschen, auf die ge samtgesellschaftliche Wirklichkeit und deren Veränderung" abzielt. Die meisten Videogruppen verstehen ihre Arbeit als eine politische. Ausgangspunkt und einigendes Band der Video-Bewegung ist die Kritik an den herrschenden Massenmedien, an dem einseitigen Verhältnis Sender/Empfänger.
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