Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Über ein Jahrhundert lang waren die indigenen Bevölkerungen Amerikas und Australiens der Willkür weißer Besatzer ausgesetzt, welche einen gewaltsam forcierten Prozess der Dekulturalisierung in Gang setzten, dessen Leidtragende hauptsächlich die Kinder der Ureinwohner waren. Dieser tiefe Eingriff in die Lebenswelt der Aborigines und Indianer zeigt sich noch heute an den aktuellen Leistungsstandserhebungen der Schüler, in denen die Kinder der indigenen Bevölkerung trotz einheitlicher Schulbesuche und Curricula deutlich schlechter abschneiden als die ¿weißen¿ Kinder. Eine Erklärung für diese markanten Unterschiede fand man in dem geringen Stellenwert, den Bildung nach westlichem Format in der indigenen Bevölkerung hat, sowie in der fehlenden kulturellen Identität der indigenen Schüler, eine Langzeitfolge des Dekulturalisierungsbestrebungen. Um diese Defizite auszugleichen und das wiedergewonnene Recht auf Selbstbestimmung auch im Bildungswesen geltend zu machen, formierten sich in den USA und in Australien etwa zeitgleich Bewegungen, die alternative Schulformen hervorbrachten, in denen der unterrichtliche Fokus auf die eigenen Traditionen und Sprachen gelegt wurde. Trotz einiger positiven Beispiele sehen sich die Einrichtungen beider Länder dem Vorwurf gegenüber, die separaten Unterrichtspläne und die Hinwendung zu einem Wissen, welches in der lebensweltdominierenden westlichen Welt keinen Wert hat, führen statt zu Integration und Ausgleich zu noch stärkere Segregation und würden nur um ihretwillen betrieben. Diesem Vorwurf wird die vorliegende Arbeit nachgehen.
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