Der Band enthält die Ergebnisse eines Kolloquiums, das im Rahmen eines Forscher/-innen aus Paris, Leipzig und Marburg umfassenden deutsch-französischen Forschungsverbundes stattgefunden hat.
Das Alte Reich stellte stets eine Herausforderung für die zeitgenössische politische, rechtliche und philosophische Publizistik nicht nur im deutschsprachigen Raum dar. Für die historische und verfassungsrechtliche Forschung über das Alte Reich ist das Bild des Reiches bei seinem französischen Nachbarn von besonderem Interesse.
Die Autoren der Beiträge gehen Strömungen und Mustern bei der Perzeption der Reichsverfassung nach. Sie dokumentieren eine dauerhafte Aufmerksamkeit französischer Beobachter für Entwicklungen und Bedeutung der Verfassung des Reichs in Europa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Zudem zeigen sie, daß ungeachtet der unterschiedlichen Perspektiven, Interessen und Kritikpunkte, die ihre Perzeption des Alten Reichs und seiner Strukturen jeweils prägten, französische Theoretiker und Praktiker dem Reich positive und konstruktive Seiten abgewinnen konnten, die es zum Stabilitätspunkt nicht nur in der zeitgenössischen, sondern möglicherweise sogar in einer künftigen europäischen Staatenordnung zu prädestinieren scheint.
Das Alte Reich stellte stets eine Herausforderung für die zeitgenössische politische, rechtliche und philosophische Publizistik nicht nur im deutschsprachigen Raum dar. Für die historische und verfassungsrechtliche Forschung über das Alte Reich ist das Bild des Reiches bei seinem französischen Nachbarn von besonderem Interesse.
Die Autoren der Beiträge gehen Strömungen und Mustern bei der Perzeption der Reichsverfassung nach. Sie dokumentieren eine dauerhafte Aufmerksamkeit französischer Beobachter für Entwicklungen und Bedeutung der Verfassung des Reichs in Europa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Zudem zeigen sie, daß ungeachtet der unterschiedlichen Perspektiven, Interessen und Kritikpunkte, die ihre Perzeption des Alten Reichs und seiner Strukturen jeweils prägten, französische Theoretiker und Praktiker dem Reich positive und konstruktive Seiten abgewinnen konnten, die es zum Stabilitätspunkt nicht nur in der zeitgenössischen, sondern möglicherweise sogar in einer künftigen europäischen Staatenordnung zu prädestinieren scheint.
»Ich will keinen der neuen Beiträge besonders hervorheben, weil dies eine ungebührliche Zurücksetzung anderer bedeuten müßte, will allerdings gestehen, daß mich eine Studie über den Abbe de Saint-Pierre und Rousseau und ihre Sicht und Funktionalisierung des Reichs besonders nachhaltig beeindruckt hat. Alle Beiträge sind ausgesprochen quellennah - bzw., soweit es sich um Forschungsberichte handelt, auf dem neuesten Stand -, die meisten Autoren, unter ihnen erfreulich viele 'Nachwuchswissenschaftler', präsentieren wirklich neue Ergebnisse, die zum Teil mit noch laufenden Studien in einem Zusammenhang stehen. Auch die allem Anschein nach fruchtbare Zusammenarbeit von Historikern mit Politikwissenschaftlern und Philosophen verdient hervorgehoben zu werden. Der Band ist nicht zuletzt Ausweis einer auf manchen Gebieten gut funktionierenden deutsch-französischen Zusammenarbeit - auch wenn der Anteil deutscher Autoren an dieser Dokumentation deutlich überwiegt. Das Thema der Perzeption des Reiches durch die Franzosen in der Vormoderne ist damit zwar noch längst nicht erschöpft, aber ein guter Anfang ist gemacht.«
Heinz Duchhardt, in: Historische Zeitschrift, 273/2001
Heinz Duchhardt, in: Historische Zeitschrift, 273/2001