Theodor Herzl's "AltNeuLand" liefert weit mehr als eine Vision von "Der Judenstaat" in Romanform. Es ist vielmehr ein Denkanstoß, alles was uns trennt zu hinterfragen. Seine neue Gesellschaft braucht keinen Staat, bindet sich an keine Religion, kulturelle Eigenarten oder Herkunft ihrer Mitglieder.Sie lässt ihren Genossen die größtmögliche Freiheit, schafft ein sicheres Umfeld für ihr Leben und ihre Arbeit, und fordert von ihnen nur Solidarität, die Übernahme von Pflichten und das Vertreten gemeinsamer Werte. Es stellt die Basis für ein sich fortentwickelndes "Ideal".Die Rahmengeschichte ist sehr unterhaltsam und liefert viele schöne Momente, in denen der Leser mit den handelnden Figuren fühlen kann. Die nach zwanzig Jahren wieder auf die Zivilisation treffenden Aussteiger, "einem königlich preußischen Offizier und christlich-germanischen Edelmann", Adalbert von Königshoff, genannt Kingscourt und sein jüdischer Begleiter, dem Doktor der Rechte, Friedlich Löwenberg, nehmen einen mit auf ihrer Erkundungsreise durch "AltNeuLand". Begleitet werden sie dabei u.a. von David Littwak, mit dessen Familie sie schicksalhaft verbunden sind. Eine Verbindung die im Jahre 1902 in Wien zustande gekommen war und deren Umstände die allgemeine gesellschaftliche Misere der damaligen Zeit widerspiegeln.Ein kurzer Blick... - Warum?Die vorliegende Kurzfassung hat nur etwa 50% des Originalumfanges (von 1902). Viele Passagen wurden dezimiert, Sätze gekürzt, vereinfacht... Ziel war es, inhaltlich so wenig wie möglich zu verlieren - auch wenn der eine oder andere einprägsame Satz gestrichen wurde. Dabei ging es insbesondere darum, eine neue Leserschaft für diese Arbeit zu finden, die sich nicht mit der Rahmengeschichte zufrieden gibt, sondern die Vision hinterfragt. Nicht mit dem Fokus auf Palästina - hier könnte man zwar Vision und Realität heranziehen, aber das wäre zu beschränkt -, wir müssen uns die Frage stellen, wie unser Ideal von der neuen alten Welt aussieht, was wir für uns und alle übrigen - im Kleinen, wie im Großen - erreichen wollen und wie wir das erreichen können - gemeinsam einen Konsens erarbeiten und diesen Realität werden lassen, wie es bereits Herzl schieb:"Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen."
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