Produktdetails
- ISBN-13: 9783770138579
- ISBN-10: 3770138570
- Artikelnr.: 24943943
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit seiner jetzt endlich ins Deutsche übersetzten Untersuchung "Die altniederländische Malerei. Ihr Ursprung und Wesen" hat Erwin Panofsky eine synoptische Darstellung des Entwicklungsganges der altniederländischen Malerei verfasst, "der bis heute nichts von gleichem Rang zur Seite zu stellen ist", erklärt Gregor Wedekind gleich zu Beginn seiner außergewöhnlich langen Rezension kategorisch. Gewaltig imponiert Wedekind die "stupende Kenntnis", mit der Panofsky sein Material ausbreitet, seine Fähigkeit, ihm "historische Tiefenschärfe" zu geben und dabei die religionsgeschichtlichen und weltanschaulichen Hintergründe genauso wie Fragen der Gattungen, der Materialien und Aufgaben zu berücksichtigen. Im Zentrum von Panofskys Untersuchung stehen die malerischen Neuerungen, die sich zur Mitte des 14. Jahrhunderts in Nordeuropa ankündigten, und dann bei den Großmeister der altniederländischen Malerei, wie Flémalle, Jan van Eyck oder Rogier von der Weyden zur Vollendung kamen, weiß Wedekind. Er hebt insbesondere das fünfte Kapitel hervor, das Panofskys berühmte Formel vom "disguised symbolism" in der altniederländische Malerei enthält. Die Herausgeber Jochen Sander und Staphan Kemperdick lobt Wedekind für ihre "sehr gelungene Übersetzung". Obwohl das Buch ein hoch spezialisiertes Fachbuch sei, legt es Wedekind auch Laien wärmstens ans Herz. Die Zweiteilung in einen Text- und einen Bildband, die der Dumont-Verlag beibehalten hat, hält Wedekind für richtig, wünscht sich vom Verlag allerdings eine preisgünstigere Studienausgabe. Vorliegende Ausgabe ist seiner Ansicht nach ein Luxusprodukt geworden, wobei er moniert, dass die Qualität der Farbabbildungen im Unterschied zu den Schwarzweißabbildungen nicht optimal ist. Nichtsdestoweniger: dass man Panofskys kulturhistorischen Klassiker jetzt auch auf deutsch studieren kann, ist für Wedekind wahrhaft eine "glückliche Fügung".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH