Karl Lohmeyers Rezeptsammlung ist ein wahres Kulturgut! Die authentischen Aufzeichnungen erfahrener Saarbrücker Köchinnen reichen von den 1930er Jahren bis zurück in die Fürstenzeit. Sie stammen gewiss aus einer Zeit, in der ausgewogene Ernährung eher Nebensache war. Alte Klassiker bereiten aber noch heute reinste Lebensfreude. Doch wer weiß heute noch, was die Urahnen einst in der Küche zauberten und welche Zutaten ihnen zur Verfügung standen? Wir lesen hier von fürstlichen Schweinepasteten, von deftigen Gerichten bis hin zu sündhaft leckeren Süßspeisen. Das Kochbuch setzt gewisse Erfahrungen am Herd voraus. Dafür liefert es spannende Anregungen und macht Appetit darauf, die alte Saarbrücker Kochkunst zu erkunden und mit etwas Fingerspitzengefühl neu zu interpretieren. Es ist ein Glücksfall, dass das fast in Vergessenheit geratene Manuskript des bekannten Kunsthistorikers und Volkskundlers Karl Lohmeyer (1878-1957 "Die Sagen der Saar") nach 63 Jahren posthum erstmals veröffentlicht wird. Ursprünglich als kulinarisches Erbe des Nussberger Hofes verfasst, gibt dieses Buch manchen landeskundlichen Hinweis und gewährt darüber hinaus charmant Einblick in das Leben und die Welt des Autors, der stets den schönen Künsten zugeneigt war.