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Eine Freundschaft wie eine Sommerbrise, luftig, leicht und ... unvergesslich schön!Ein Illustrator fährt ans Meer. Er skizziert, fantasiert, malt ... und aus seinen Zeichenblättern wächst eine Urlaubsgeschichte. Die geht so:Eine Frau fährt ans Meer. Statt im Hotel landet sie in einer Pension. Hier trifft sie auf ein Kind. Nelli ist schon einige Tage da, sie zeigt Alwina die schönsten Plätze. Die beiden verstehen sich und genießen jeden Tag zusammen. Doch Alwina muss irgendwann wieder abreisen. Das ist traurig für Nelli ... und doch tragen beide ihr Ferienglück mit sich.

Produktbeschreibung
Eine Freundschaft wie eine Sommerbrise, luftig, leicht und ... unvergesslich schön!Ein Illustrator fährt ans Meer. Er skizziert, fantasiert, malt ... und aus seinen Zeichenblättern wächst eine Urlaubsgeschichte. Die geht so:Eine Frau fährt ans Meer. Statt im Hotel landet sie in einer Pension. Hier trifft sie auf ein Kind. Nelli ist schon einige Tage da, sie zeigt Alwina die schönsten Plätze. Die beiden verstehen sich und genießen jeden Tag zusammen. Doch Alwina muss irgendwann wieder abreisen. Das ist traurig für Nelli ... und doch tragen beide ihr Ferienglück mit sich.
Autorenporträt
Heribert Schulmeyer, geboren 1954, lebt in Köln. Seine Vorliebe für einen klassisch feinen Strich und subtilen Humor für alle Altersgruppen führte zu immer mehr Anfragen von Kinderbuchverlagen. Außerdem schuf er verspielte Kleinplastiken und zeichnete an Trickfilmen mit (u.a. für »Die Sendung mit der Maus«).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.2019

Ein Pferdeschwanz als Wolkenauspuff
Heribert Schulmeyer verschmilzt die Welt der Erwachsenen mit derjenigen der Kinder im Medium der Kunst

Ein ungewöhnliches Kinderbuch: Auf den ersten Seiten des wie ein Urlaubsalbum querformatigen Buchs "Alwina und Nelli" begegnen wir ausschließlich einer Erwachsenen. Alwina ist auf Hotelzimmersuche in einem französischen Seebad. Der Autor und Illustrator Heribert Schulmeyer lässt die Frau im leuchtend roten Sommerkleid und Strohhut überstürzt das gebuchte, aber überbuchte Hotel verlassen und sich auf die sprichwörtliche Suche nach neuen Ufern machen, da Alwina im vermutlich einzigen Urlaub des Jahres unbedingt "Meeresblick" braucht. Die Leser werden trotz der denkbar lakonischen Beschreibung Zeugen eines ungewöhnlichen Auf- und Ausbruchs aus der normalen Routine des Lebens, eines "Coming of Age" mit vertauschten Rollen.

In einer kleinen Pension bei Madame Coutard ist schließlich noch das "Petersilienzimmer" frei, und dieser Pensionszimmername in seiner Mischung aus surrealer Pippi-Langstrumpf-Phantasiewelt und entgleister realer Urlaubshotelwerbewelt-Nomenklatur stimmt den Tenor der folgenden Bilder und jeweils nur lakonisch kurzen Texte an.

Im Stockwerks-Badezimmer der einfachen Pension stößt Alwina auf das Mädchen Nelli in der Wanne, die über ihre Tante schimpft, weil diese als Pensionsbesitzerin sich nicht um sie als ihre Nichte und Urlaubskind kümmert, sondern nur um die Hotelgäste. Das flaschengrüne Meer in der eingehegten Form einer Badewanne wird damit zum anrührenden Anbahnungsort einer Seelenverwandtschaft zweier Suchender - es ist das unsterbliche Thema "Alt trifft Jung", nur eben mit zwei sehr unterschiedlich alten Frauen.

Die typographisch ungewöhnliche Kursivierung des "und" im Titel von "Alwina und Nelli" ist damit zugleich eine Diskursivierung; nach dem gemeinsam verbrachten Urlaub wird für beide nichts mehr wie zuvor allein sein. Als die Erwachsene in den Alltag zurückkehren und das Mädchen zurücklassen muss, bleibt ihr Strohhut als Zeichen der Verbundenheit auf dem Kopf der Kleinen - und das Versprechen, mittels Briefen Kontakt zu halten.

Kinderbücher kommen bei den Kleinen meist dann gut an, wenn es dem Illustrator ohne durchschaubares Anwanzen gelingt, Besonderheiten der kindlichen Vorstellungswelt in die Bilder einfließen zu lassen, etwa wenn sich entgegen jeder Erwachsenenlogik Dinge dehnen oder den physikalischen Gesetzen hohnsprechen. Im Fall von "Alwina" sind das einsteinhafte Aggregatzustände der Elemente, die Schulmeyer oft für phantasieentwöhnte Erwachsenenaugen lange unsichtbar ins Bild mogelt. Wenn beispielsweise schon auf dem Titelblatt beim Radfahren direkt hinter Nellis abwehendem Pferdeschwanz die Wolken klein ansetzen und größer werden. Oder auf demselben Bild die regennass spiegelnden Pfützen so umrandet und schattiert sind, dass sie auch verzauberte Eingänge in die andere Dimension eines Alice-Wonderlands sein könnten. Oder wenn die massive Wanne im Badezimmer wie ein transparentes Aquarium wirkt, weil der Maler ihre Wände im exakt selben Türkiston austuscht wie die Badewasseroberfläche, mithin Innen und Außen, Füllung und Hülle in eins fließen.

Dass dieses professionelle Wieder-zum-Kind-Werden des Zeichners eine hohe Kunst ist, weil Schulmeyer eben auch die Hochkunst spielerisch beherrscht, erweist sich spätestens an seinen Innenräumen. Ein Tag, an dem Alwina und Nelli nichts miteinander unternehmen, wird durch ein menschenleeres Interieurbild symbolisiert: Das durch die Tür einfallende Licht lässt die Muster und Flecken des hellroten Teppichs einen Tanz vollführen, die Sonne perforiert einen Baum vor dem Fenster und bringt den abgerückten Schreibtischstuhl zu goldwarmem Leuchten, während gerade auf dem Sekretär noch eine aufgeschlagene Seite Lektüre in ihren Ausgangszustand zurücksinkt. Indem Schulmeyer somit erkennbar die notorisch lichtdurchfluteten Innenräume des Impressionismus von Menzels "Balkonzimmer" bis Matisses Interieurs einfließen lässt und durch das restwarme Nachglühen des Stuhls deutlich macht, dass die Bewohnerin das Zimmer nur für einen Moment verlassen hat, schafft er ein Bild, das Kinder als gewiefte Fährtenleser intuitiv und Erwachsene mit Freude an der Kunst kognitiv erfassen.

Es kann nur erstaunen, mit wie vielen Farben Blau uns der Aquarellist überrascht - unter der lakonischen Überschrift "Zu zweit war Muscheln sammeln noch schöner" schimmern die Meeresschönheiten auf sandig-braunem Untergrund in den prächtigsten Türkis- und Violetttönen und liegen zugleich so nebeneinander, dass der breite Schatten die dickeren Muscheln Nellis mit den zierlicheren von Alwina optisch verbindet.

Alles in allem kreiert Schulmeyer somit neben einem fesselnden Text auch einen erweiterten Impressionismus. Dieser könnte für diese Art "erwachsener" Kinderbücher wieder Schule machen - er sollte es in jedem Fall.

STEFAN TRINKS

Heribert Schulmeyer: "Alwina und

Nelli".

Atlantis Verlag, Zürich 2019. 48 S., geb., 16,95 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.08.2019

Rettungsring
für zwei
Illustration aus Heribert Schulmeyer: Alwina und Nelli
Der Zeichner Heribert Schulmeyer am Meer: Er skizziert die Strandszene, und plötzlich wird daraus eine Geschichte, die von der dicken Alwina, die in einer kleinen Pension unterkommt. Gleich am ersten Morgen trifft sie im Badezimmer auf Nelli, die Nichte der Pensionswirtin, die in der Badewanne sitzt und sich furchtbar langweilt. Doch nun verbringen sie die Tage miteinander, und es beginnt eine besondere Freundschaft. Auf den zarten Aquarellen, die wie unter flirrender Hitze gemalt wirken, sind sie bei ihren Abenteuern zu erleben. Beim Baden, Segeln, Geschichtenerzählen, beim Eisessen und auf dem Spielplatz. Die kurzen Texte erzählen davon, wie jede der anderen Mut macht, so geht Alwina nicht auf die Schaukel, aber dafür kann sie gut schwimmen. „Das kommt vom Fett, sagte sie.“ Und Nelli traut sich zusammen mit ihr und einem dicken Schwimmreifen ins Wasser, tauscht die Badewanne gegen das Meer. Auch als die Ferien zu Ende sind, wird diese Freundschaft bleiben, schließlich schenkt Alwina Nelli als Pfand ihren Sommerhut.
BUD
Heribert Schulmeyer: Alwina und Nelli. Eine Sommergeschichte aus dem Skizzenbuch. Atlantis, Zürich 2019. 38 Seiten, 16,95 Euro.
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