Produktdetails
- Piper Taschenbuch
- Verlag: Piper
- Abmessung: 24mm x 120mm x 189mm
- Gewicht: 364g
- ISBN-13: 9783492218672
- Artikelnr.: 05528614
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
TREBLINKA. Meist fällt nur der Name Auschwitz, wenn von der Juden-Ermordung die Rede ist. Aber Treblinka war nicht weniger schrecklich, vielleicht sogar schlimmer. Wie wird man Kommandant eines solchen Vernichtungslagers? Die in England lebende Publizistin Gitta Sereny hat 1970 nach dem Ende des Prozesses gegen Franz Stangl, der Treblinka aufgebaut hat, bei Kriegsende ins Ausland flüchten konnte, dort aufgespürt, verhaftet, nach Deutschland gebracht und schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, den Häftling im Gefängnis aufgesucht und sich mit ihm siebzig Stunden lang, verteilt über neun Wochen, unterhalten. Sie befragte auch Familienangehörige Stangls und fünf Überlebende des Lagers. Was dabei herauskam, ist ein erschütternder Bericht. Er enthält nicht nur viel enthüllende wörtliche Rede, sondern auch erstaunliche Beobachtungen, welche die Autorin während ihrer Interviews machte. Kein Lidschlag, kein verräterisches Mundzucken, kein nervöses Händereiben, kein Schweißausbruch ist ihr dabei entgangen. Kurz vor seinem Tode öffnet sich Stangl immer mehr, ist er endlich bereit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und seine Schuld zu bekennen, was er vor Gericht noch nicht getan hatte. Mosaikstein für Mosaikstein fügt Gitta Sereny zu einem Bild zusammen, das eine einzigartige Quelle für Historiker geworden ist. Warum nur ist dieses schon 1974 in London erschienene Buch, das nach Angaben des Piper Verlags alsbald "in die Geschichts- und Psychologie-Lehrpläne zahlreicher Universitäten aufgenommen" wurde, erst jetzt in deutscher Übersetzung herausgebracht worden? (Gitta Sereny: Am Abgrund: Gespräche mit dem Henker. Franz Stangl und die Morde von Treblinka. Aus dem Englischen von Helmut Röhrling. Serie Piper, Band 1867. Piper Verlag, München und Zürich 1995. 441 Seiten, 29,90 Mark.) Nt.
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