Die Arktis, Inbegriff für ewiges Eis, verändert sich. Während die Welt die Klimakatastrophe beklagt, ohne zu handeln, passen sich am Polarkreis längst Bewohner der neuen Wirklichkeit an. Nun züchten sie in Grönland Kartoffeln und Kräuter, erschließen Tauchgründe zwischen Kontinenten, kühlen Datenserver im Norden Schwedens, verändern Schiffe und Architektur oder lehren Mammutknochenschnitzkunst in Russland. Und sie kämpfen, allen voran die Inuit, um Mitsprache - damit nicht allein die Ölkonzerne in ihrem Gewinnrausch über die Zukunft ihrer Heimat entscheiden. »Hier beginnt womöglich eine größere Zeitenwende als einst der Goldrausch in Amerika. Nicht nur, weil sie vielen Bewohner die Chance bietet, sich eine neue Welt aufzubauen. Sondern auch, weil hier womöglich die Lebensräume entstehen, die wir auf einem Planeten gut gebrauchen können, auf dem andere Regionen vermutlich bald als unbewohnbar gelten.« Der preisgekrönte Fernsehreporter und Bestsellerautor Klaus Scherer (»Wahnsinn Amerika«) reist vom grönländischen Tasiilaq aus ostwärts durch Island und den skandinavischen Norden, den Wissenschaftler gern »Europas letzte Wildnis« nennen, bis ins boomende russische Jakutsk, der kältesten Stadt der Welt, und über die Beringstraße hinweg nach Alaska, wo er Jahre zuvor schon einmal Polarkreisgemeinden besucht hat. Überall trifft er auf Menschen, die ihm von ihrem Leben zwischen Traditionen und Zeitenwende erzählen, vom Wandel ihrer Welt, von der Arktis im Aufbruch. Wohin auch immer dieser sie führen mag - er sorgt jetzt schon dafür, dass der ehedem ferne Norden uns näher rückt.