Ein Buch über die Kindheits- und Jugendmemoiren Edward Saids, der 1935 in Jerusalem geboren wurde, einen großen Teil seiner Kindheit jedoch in Kairo und im Libanon verbrachte. Dieses Buch ist ein bewegendes Zeugnis intensiver Erinnerungsarbeit, einer Art emotionaler archäologischer Expedition - zurück in eine unwiederbringlich vergangene Welt: denn Palästina ist heute Israel, der Libanon nach zwanzig Jahren Bürgerkrieg vollkommen verändert und das koloniale, monarchistische Ägypten seit 1952 verschwunden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Eindringlich und bejahend führt Stefan Weidner in die Widersprüchlichkeiten der Autobiografie des palästinensisch-amerikanischen Kulturwissenschaftlers Edward Said ein. Da ist einer, der seit dem Erscheinen seines Buchs “Orientalism” (1978) die “europäisch-amerikanische Kulturhegemonie” gebrandmarkt hat, aber in seiner Jugend Furtwängler verehrte; der das System europäischer Bildung im Kairo der 50er Jahre hasst, aber Shakespeare liebt; der mit dem vorliegenden Text zum Teil “brillante” Literatur liefert, und zum Teil nur einen “trockenen Rechenschaftsbericht.” Nicht konsistente Theorien, so Weidner, zeichnen ihn aus, sondern die intellektuelle “Rastlosigkeit” bis zum peinlichen “Ausstülpen der Seele”. Freiheit, nirgends.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Dies ist die Geschichte eines oft schmerzhaften Heranwachsens zwischen mehreren Kulturen, beschrieben mit wunderbarer Leichtigkeit und schonungsloser Offenheit. All jene unter uns, deren Leben sich auf zwei Kulturen verteilt und die dieses Schicksal zugleich als Geschenk und Verlust wahrgenommen haben, werden dankbar sein, dass Said dieser Erfahrung einen so authentischen Ausdruck gegeben hat - sowohl den damit verbundenen Qualen und Verwirrungen, als auch den Freiheiten und Möglichkeiten. Man erhält einen unvergesslichen Eindruck davon, was es in den vergangenen fünfzig Jahren bedeutet hat, ein Palästinenser zu sein." (Salman Rushdie)