Man mag es kaum glauben, aber auch Lucky Luke war einmal ein kleiner Lausbub, ein Lucky Kid eben. Das neue Lucky Luke-Album mit der Bandnummer 82 trägt den Titel "Am Fluss der rosa Biber". Die Geschichte aus den Kindertagen unseres glorreichen Helden führt in eine Zeit, als es die Weiten des Westens noch zu erobern gilt. Trapper, Siedler und Goldsucher ziehen aus, um in unbekanntem Indianerland ihr Glück zu suchen. In dieser Wildnis macht ein gewitztes Greenhorn von sich reden, das seine Spatzenschleuder bereits schneller zu ziehen weiß als sein eigener Schatten. An der Seite seines väterlichen Beschützers und waschechten Goldgräbers Old Timer reift im jungen Lucky Luke nicht nur seine Existenzberechtigung als "lonesome Cowboy". Der junge Mann, ein Waisenkind, wird von den tollpatschigen Indianern vom Stamm der Ogallalas entführt. Damit überhaupt nicht einverstanden, setzt Lucky Kid alles daran, den Fängen seiner Adoptivmutter Fetter Mokassin zu entkommen. Bei einem dieser Fluchtversuche kommt es auch zur denkwürdigen Begegnung mit einem Pony. Er tauft es auf den Namen Jolly Jumper, das fortan zum treuen Begleiter auf seinem abenteuerlichen Weg wird.Höchst unterhaltsam haben Jean Léturgie und Pearce - hinter dem Pseudonym verbergen sich übrigens Texter Yann und Zeichner Didier Conrad - die Entfaltung von Lucky Kid in Szene gesetzt. Mit einfühlsamem Strich unterbreiten sie eine charmante Story, bei der es viele feine Gags zu entdecken gibt. Herausragend ist die Hommage an Morris im ersten Bild auf Seite 42. Der geistige Vater von Lucky Luke bemüht sich da doch tatsächlich um die Adoption seines Helden auf dem Papier - in der Rolle eines Farmers gemeinsam mit seiner Frau.